Vorwort
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Wir leben in der so genannten „Antibiotika-Ära“. Trotz großer Auswahl an Substanzklassen und guter Verträglichkeit ist die Mortalität bei bestimmten Indikationen immer noch sehr hoch. Der vermehrte Einsatz von Antibiotika und ihre oftmals nicht ordnungsgemäße Anwendung führen zu Selektion von vorhandenen Mikroorganismen und zu multiplen Resistenzen.

Die Entwicklung und Einführung neuer Substanzen oder gar Substanzklassen ist – wie aus der Literatur hervorgeht – in den letzten 10 Jahren stark rückläufig. Es werden kaum neue Antibiotika entwickelt. Jedoch gelangt eine große Anzahl von Generika zur Anwendung, die zwar möglicherweise nicht immer die erforderlichen Qualitätskriterien erfüllen, aber kostengünstig angeboten werden.

Konzepte über Hygienemaßnahmen werden laufend entwickelt und überarbeitet. Es scheint vor allem in großen Spitälern das Managementproblem gegenüber multiresistenten Erregern nicht gelöst zu sein. Es ist daher angebracht, sich hinsichtlich der Prävention von Infektionskrankheiten Gedanken zu machen. Die vorhandenen Antiseptika weisen zwar gute Wirksamkeit auf, führen aber oft zu Unverträglichkeitsreaktionen mit Haut- und Schleimhautirritationen. Um dieses Problem zu lösen, wäre eine Weiterentwicklung von Antiseptika und Desinfektionsmittel von enormer Wichtigkeit.

Die Entwicklung von Produkten auf der Grundlage von polymerischen Guanidinen wie z.B. Akacid und Akacid plus, die eine breite Wirksamkeit gegenüber Bakterien, Pilzen und Viren aufweisen und in den nachstehenden Arbeiten vorgestellt werden, dient als Beispiel dafür, dass auch in diesem Feld Produkte entwickelt werden können, die ohne Wirksamkeitsverlust für Menschen und auch Tiere gut verträglich sind.

Aufgrund des guten Wirkprofils und vor allem durch die gute Verträglichkeit bietet sich für Akacid in der Zukunft möglicherweise eine breite Anwendung in der Landwirtschaft, Veterinärmedizin, Industrie und Humanmedizin. Eine besondere Bedeutung könnte Akacid als Baustein in der Prävention von Infektionskrankheiten bekommen.

 

Univ.-Prof. DDr. Apostolos Georgopoulos
Univ.-Klinik für Innere Medizin I,
Klin. Abt. für Infektionen und Chemotherapie,
Medizinische Universität Wien


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