Therapieoptionen
Seit
1987 empfiehlt die französische Studiengruppe für
neurochirurgische Infektionen die Antibiotikakombination Cefotaxim
und Fosfomycin. Die Datenlage zu dieser Empfehlung ist nicht
durch eine prospektiv kontrollierte klinische Studie abgesichert,
sondern basiert auf Erfahrungswerten und auf mikrobiologischen
Daten. Ein „Golden Standard“ für die antimikrobielle
Therapie liegt bis dato nicht vor.
In Österreich wurde im Rahmen einer multizentrischen Anwendungsbeobachtung
(1997-1998) an fünf neurochirurgischen Zentren (Graz, Klagenfurt,
Linz, SMZ-Ost Wien und Innsbruck) die Wirksamkeit und Verträglichkeit
von Fosfomycin in Kombination mit Ceftriaxon bei der postoperativen
Meningitis untersucht. Dabei wurden 113 Patienten dokumentiert,
109 Patienten konnten beurteilt werden.
Die antimikrobielle Therapie wurde mit Fosfomycin
(200 mg/kg KG) überwiegend 2 x 8 g/Tag in Kombination mit
2 x 2 g/Tag Ceftriaxon über mindestens 2 Wochen durchgeführt.
Die führenden Erreger – soweit ein mikrobiologischer
Nachweis möglich war – waren Staphylococcus aureus,
Escherichia coli und Klebsiella spp.
Die klinische Wirksamkeit zeigte mit einer
Heilungsquote von 95% ein ausgezeichnetes Ergebnis. 2 Patienten
verstarben während der Therapie an ihrer Grundkrankheit.
Bei 8% der Patienten wurden gastrointestinale Beschwerden (Übelkeit,
Geschmacksstörungen, Diarrhoe) beobachtet. Bei 2 Patienten
musste die Therapie abgebrochen werden.
Aufgrund
der zunehmenden Resistenzlage bei Gram-negativen Keimen haben
wir an der Neurochirurgischen Klinik Graz seit 3 Jahren den
Kombinationspartner Ceftriaxon durch Cefpirom (2 x 4 g/Tag)
ersetzt. Wir sehen mit dieser Antibiotikakombination eine ausgezeichnete
Therapieoption für die Behandlung postoperativer neurochirurgischer
Infektionen. |