Die
Gruppe der Makrolide und verwandter Substanzen gehört zu den
essentiellen Antibiotika. Die Nachteile der Gruppe wie schlechte
enterale Absorption, Interferenz mit anderen Pharmaka, verlängerter
QT-Zeit und potenzieller Hepatotoxizität werden durch die gute
allgemeine Verträglichkeit wettgemacht. Sorge bereitet die
unkritische Verwendung bei viralen Infektionen des Respirationstraktes
in Verbindung mit niederen Dosen, die zu einem Anstieg der Makrolid-Resistenz
bei Streptokokken geführt hat. Diese Thematik wurde bereits
2001 im Antibiotika-Monitor abgehandelt (Makrolide – sind
sie alle gleich?). Die intravenöse Applikation bietet in Bezug
auf die antimikrobielle Aktivität erhebliche Vorteile, hat
sich jedoch auf Grund mangelnder Akzeptanz im anglo-amerikanischen
Bereich und Venenreizungen wenig durchgesetzt. Im vorliegenden Band
des Antibiotika-Monitors gibt Prof. Guggenbichler einen aktuellen
Überblick über den Einsatz dieser wichtigen Antibiotika-Klasse.
Univ.-Prof. DDr.
Wolfgang Graninger
Univ.-Klinik für Innere Medizin I,
Klin. Abt. für Infektionen und Tropenmedizin,
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