Andere
Antibiotika
In
Hinsicht auf die Peneme hat auch ein Wandel stattgefunden. Das
neurotoxische Imipenem sollte heute durch Meropenem und Doripenem
ersetzt werden. Ertapenem hat ein Revival durch die ESBL erhalten.
Allerdings ist es nicht klar, wie ein Medikament mit einer Halbwertszeit
von 3 h nur 1 x täglich verabreicht werden kann.
Betreffend Aminoglykoside haben wir gelernt, dass sie individuell
– abhängig von Geschlecht, Alter, Gewicht und Nierenfunktion
– verabreicht werden müssen. Früher hat jeder
1 g Streptomycin erhalten, was zu einer hohen Nebenwirkungsrate
geführt hat. Isepmycin ist eines der besten Aminoglykoside,
hat sich am Markt aber leider nicht durchgesetzt.
All die Antibiotika, die 2005 angekündigt wurden, sind
leider gestorben – nur Dalbavancin, Tigecyclin und die
Peneme haben überlebt (Folie 9).
Auch bei den Glykopeptiden haben wir gelernt, dass die Dosis
entscheidet. Für lange Zeit wurden Vancomycin und Teicoplanin
viel zu gering dosiert. Die hohen Vancomycindosierungen führen
allerdings zu erhöhten Nebenwirkungsraten, sodass Vanco
in 10 Jahren nicht mehr verwendet werden wird (Folie 10).
Auch
für Daptomycin ist die endgültige Dosis noch nicht
gefunden. Wahrscheinlich müssen wir bei schweren Infektionen
Dosierungen von 8 - 10 mg/kg KG verwenden.
Das neue Präparat Dalbavancin zeichnet sich durch eine
sehr lange Halbwertszeit aus und ist für die 1/Woche-Verabreichung
geeignet. Die Behandlung des Erysipels könnte so mit einer
einmaligen Spritze durchgeführt werden.
Linezolid wurde von einer Firma entwickelt, die Waschpulver
produziert. Zufällig wurde seine antibakterielle Aktivität
gefunden. Großer Vorteil des Linezolid ist die orale und
intravenöse Verabreichungsform. Ein Problem ist allerdings
die Dosis. Die Dosiseskalation wird durch die steigende Nebenwirkungsrate
limitiert.
Tigecyclin gehört de facto zu den Tetracyclinen und ist
verwandt mit Minocyclin. Es hat eine gute Aktivität gegen
zahlreiche resistente Erreger. Aber auch in diesem Fall ist
die derzeit empfohlene Dosis zu gering.
Resistenzkeime wie ESBL, MRSA etc. bilden ein großes Problem.
ESBL entstehen durch die Verwendung vor allem von Drittgenerationscephalosporinen
(Folie 11). Wieder ist ein Beispiel Griechenland, wo die freizügige
Gabe der Cephalosporine zu einem enormen Zuwachs von ESBL geführt
hat. Als Folge davon werden nun vermehrt Carbapeneme verwendet,
und schon sehen wir das Auftreten von Carbapenem-resistenten
Keimen.
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