Prof. Kosmidis, Assoc. Professor der Medizinischen Universität
Athen, präsentierte einen zusammenfassenden Bericht über
Umweltveränderungen und die Epidemiologie von Infektionen.
Prof. Kosmidis erwähnte, dass das Thema seines Referates
ihn sehr bewegt und ein persönliches Anliegen ist. Wir
sehen heute, dass viele Krankheiten, von denen wir geglaubt
haben, dass sie unter Kontrolle wären, aus der Vergangenheit
wiederkommen, nicht zuletzt durch die Aktivität des Menschen.
Unter den klimatischen Veränderungen, welche die Epidemiologie
beeinflussen, ist vor allem die Erderwärmung zu erwähnen
(Folie 1). Das Austrocknen von Seen, Flüssen sowie die
Abholzung von Waldflächen in globalem Maßstab beeinflussen
maßgeblich die Epidemiologie. Der Treibhauseffekt, ein
natürlicher Mechanismus, der dazu dient, solare Wärme
an der Erdoberfläche zu bewahren und die Erdoberflächentemperatur
höher zu halten, steigt aufgrund der erhöhten Gasproduktion,
wie z. B. CO2, N2O, CH4, CFCs, O3, stetig an, was zu einem Temperaturanstieg
von 0,6 Grad Celsius seit 1975 führte und voraussichtlich
1,5 bis 4,5 Grad Celsius mit 2100 erreichen wird (Folie 2 und
3).
Die Erderwärmung bewirkt das Überleben von Insekten
als Vektoren in höheren Lebensräumen, zunehmender
Niederschlag verändert deren Lebensraum ebenso.
Ein Vegetationszuwachs führt zur Vermehrung von Insekten
und Nagetieren, häufige Überträger von Krankheiten.
Die globale Abholzung führt zu einem Zuwachs von auf den
Menschen übertragbaren Krankheiten bei verschiedenen Tierpopulationen.
Überbevölkerung, Armut, Stress, Krieg begünstigen
die Transmission von Infektionen (Folie 4).
Das
Auftreten und Wiederauftreten von Infektionen betrifft dabei
vor allem die Pest, Malaria, nekrotisierende Fasciitis, Lyme-Borreliose,
Dengue-Fieber, Cholera, Enzephalitiden, Leptospirose, viszerale
Leishmaniose und Diphtherie, aber auch zahlreiche andere Erreger.
Durch den Klimawandel wird die Situation zwangsläufig schlechter.
In Ohio beispielsweise kam es aufgrund von milden Wintern und
Zunahme der Regenfälle zu 2000 Fällen von St.-Louis-Encephalitis
– als Folge einer mangelnden Moskitokontrolle. In Mexiko
verzeichnen wir durch enorme Zunahme der Regenfälle dramatisch
steigende Zahlen von Dengue-Fieber. In Indien gibt es aufgrund
mangelnder Kontrolle von Nagern und Insekten immer wieder Pestausbrüche.
Die Liste kann beliebig weitergeführt werden.
Was können wir tun?
Alle Nationen und mächtigen internationalen Organisationen
müssten zusammenarbeiten und gegen den Klimawandel gemeinsam
ankämpfen. Wir müssen aufwachen!
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