An Schweißdrüsen gebundene Pyodermien
Hidrosadenitis
suppurativa
Dabei handelt es sich in erster Linie um eine eitrig einschmelzende
Entzündung apokriner Drüsen im Axillarbereich.
Das klinische Bild manifestiert sich durch äußerst
schmerzhafte, bis nussgroße entzündliche Knoten in
der Axilla. Nach einigen Tagen Bestandsdauer kommt es zur Einschmelzung
(Fluktuation) und zu spontaner Eröffnung (Abbildung 9).
Die Behandlung besteht in der Stichinzision, am besten in Kurznarkose.
Systemische Antibiotikagaben sind nicht unbedingt erforderlich.
Periporitis
suppurativa
Darunter versteht man einen oberflächlichen Abszess der
Schweißdrüsen. Periporitis verhält sich zum
Schweißdrüsen-Abszess wie die Follikulitis zum Furunkel.
Übergang zu tiefer eitriger Entzündung ist möglich.
Die Entzündung besteht als eitrige Entzündung oberflächlich
um ekkrine Schweißdrüsen-Ausführungsgänge.
Das klinische Bild zeigt eine oberflächliche, von einem
großen Randsaum umgebene Pustel. Bei Säuglingen und
Kleinkindern, insbesondere bei dauerhaft bettlägerigen
oder behinderten Kindern, sind die Prädilektionsstellen
die Aufliegestellen (Kombination von mechanischer Reizung und
Hyperhidrose) – Hinterkopf, Schultern, Gesäß.
Bei den
Erwachsenen sind es die Achseln.
Wichtiger Unterschied: z.B. bei der kindlichen Periporititis
suppurativa, die sich gleichfalls gelegentlich zu einem Schweißdrüsenabszess
erweitern kann, sind die ekkrinen Schweißdrüsen befallen,
beim Erwachsenen in erster Linie die apokrinen Schweißdrüsen.
Apokrine Schweißdrüsen entwickeln sich erst mit der
Pubertät.
Die Behandlung besteht im Austrocknen der Läsionen und
lokal antiseptischen Maßnahmen, eventuell Eröffnen
der Pusteln.
Bei rezidivierendem Auftreten dieser Läsionen haben sich
mehrmals wöchentliche (2 – 3 x) Ganzkörperbäder
(Dusche) mit antiseptischen Lösungen (z.B. zur chirurgischen
Händedesinfektion) zur Reduktion der Keimzahlen auf der
Haut bewährt.
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