Seroprävalenz
Neben
den manifesten Infektionen finden sich unter gesunden Erwachsenen
durchschnittlich 20% mit spezifischen Antikörpern gegen
Borrelia burgdorferi sensu lato. Dieser Anteil wird
als Seroprävalenz bezeichnet (gelegentlich wird die seltsame
Bezeichnung „Durchseuchungs-Titer“ verwendet), die
naturgemäß insbesondere je nach der beruflichen oder
privaten Zeckenexposition erheblich schwanken kann. So haben
wir in einer Studie an 1.214 Jägern (medianes Alter 51
Jahre, Bereich 18 bis 89 Jahre) aus dem Burgenland eine durchschnittliche
Seroprävalenz von 54% ermittelt (Cetin et al. 2006). Dabei
stellte sich heraus, dass diese Prävalenz mit der Dauer
der Jägertätigkeit kontinuierlich zunimmt und im sechsten
Jäger-Jahrzehnt an die 80% erreicht. Wohlgemerkt waren
die Jäger zum Zeitpunkt der Blutabnahme nach ihren Angaben
gesund.
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