Behandlung der Lyme-Borreliose

G. Stanek
Institut für Hygiene und Angewandte Immunologie, Infektionsimmunologie und Mikrobiologie
Medizinische Universität Wien


Chronische Lyme-Borreliose und Post-Lyme Disease Syndrome

Trotz der Abheilung objektiver Manifestationen der Lyme-Borreliose nach antibiotischer Behandlung kommt es bei einer Minorität von Patienten zu Müdigkeit, Muskel- und Gelenksschmerzen und, oder zu Schwierigkeiten sich zu konzentrieren oder sich an kurz Zurückliegendes zu erinnern. Diese subjektiven Symptome haben keine bekannte Ursache; sie werden in den USA, wo sie vermehrt berichtet werden, Post-Lyme Disease Symptom oder Post-Lyme Disease Syndrome (PLDS) oder "chronic Lyme disease" genannt.

Eine Reihe von Tierversuchen in letzter Zeit haben gezeigt, dass aus Versuchstieren, die mit Borrelia burgdorferi sensu lato infiziert und hierauf mit Antibiotika behandelt worden sind, mittels PCR Borrelia burgdorferi s.l. DNA nachgewiesen werden konnte, während die Kultur negativ war. Pathogenfreie Zecken wurden an Mäuse, die mit Antibiotika behandelt worden waren, angesetzt und nahmen mit der Blutmahlzeit restliche Borrelien auf, die sie auf SCID (severe combined immunodeficiency)-Mäuse übertragen. Diese Borrelien sind abgeschwächt; ihre Anwesenheit im ursprünglichen Wirt ist nicht mit Entzündung oder Erkrankung verbunden. Es gibt keinen wissenschaftlichen Hinweis, der die Hypothese unterstützen würde, dass solche Borrelien, sollten sie überhaupt im Menschen existieren, Ursache des PLDS sind.

Welche Mechanismen diesen belastenden Symptomen zugrunde liegen, ist Gegenstand intensiver klinischer Forschung.


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