Epidemiologie,
Klinik und mikrobiologische Diagnostik der Tularämie |
E. Hofer
Bundesanstalt für veterinärmedizinische Untersuchungen,
Mödling
(Direktor: A. Univ.-Prof. Dr. W. Schuller)
|
Schlüsselwörter:
Tularämie, Francisella tularensis, Labordiagnostik,
Naturherd, Zoonose, Epidemiologie, Österreich |
Zusammenfassung
Das epidemische Auftreten
der Tularämie seit 1994 im nordöstlichen Teil Österreichs,
einem seit langem bekannten Naturherd, wird beschrieben. Von 1994
bis 2001 konnte bei 167 Feldhasen (Lepus europaeus) Francisella
tularensis subsp. holarctica Biovar II Ery r direkt-kulturell nachgewiesen
werden.
Epidemiologie, Klinik und Labordiagnostik
der Tularämie werden besprochen.
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Key-words:
Tularemia, Francisella tularensis, laboratory-diagnosis,
natural focus, zoonosis, epidemiology, Austria |
Summary
The epidemic occurrence
of tularemia since 1994 in the north-eastern part of Austria, a well-known
natural focus, is described. From 1994 to 2001 Francisella tularensis
subsp. holarctica Biovar II Ery r was detected in 167 European
brown hares (Lepus europaeus) by means of direct culture.
Epidemiology, clinical picture and laboratory-diagnosis of tularemia
are discussed. |
Einleitung
Die Tularämie (Hasenpest, Nagerpest,
Lemmingfieber, Hirschfliegenfieber, Ohara-Krankheit) ist eine auf
der ganzen nördlichen Hemisphäre vorkommende, auf den
Menschen übertragbare, bakterielle Naturherdinfektion, die
durch Francisella (F.) tularensis verursacht wird.
Schon im 17. Jahrhundert wurden in Norwegen bestimmte Krankheiten
beim Menschen mit den Lemmingen (Lemmus lemmus) in Verbindung
gebracht. 1896 wies Horne bei der mikroskopischen Untersuchung von
Lemmingkadavern sehr kleine, punktförmige, schwierig zu züchtende
Lemmingpestbakterien nach [1]. 1912 gelang es McCoy und Chapin,
bei Erdhörnchen (Citellus beecheyi) im County Tulare
in Kalifornien den Erreger einer pestähnlichen Krankheit zu
züchten, den sie Bacterium tularensis nannten. Francis,
der den Erreger intensiv untersuchte, bezeichnete die Krankheit
als Tularämie [2].
Der erste Tularämiefall in Österreich
wurde von Pillat und David im Oktober 1935 bei einem Mann klinisch,
bakteriologisch und serologisch festgestellt, der im Marchfeld in
Niederösterreich einen krank aufgefundenen Feldhasen abgehäutet
hatte und 3 Tage später erkrankt war [3].
Im Herbst und Winter 1959/60 wurden bei den Beschäftigten einer
Zuckerfabrik in Niederösterreich 577 Erkrankungen als Tularämie
verifiziert. Nach einer Massenvermehrung bei Mäusen kam es
bei der Rübenwäsche zur Bildung eines hoch infektiösen
Aerosols [4].
In den letzten drei Jahrzehnten wurden in Österreich durchschnittlich
10 Tularämiefälle pro Jahr amtlich gemeldet, wobei zuletzt
in den Jahren 1994-1998 gehäuft Erkrankungen bei Menschen gleichzeitig
mit 2 Feldhasenepizootien aufgetreten sind [5, 6]. Nachfolgend soll
über die wichtigsten Merkmale der Tularämie, die Verbreitung
dieser Naturherdinfektion in Österreich sowie über labordiagnostische
Möglichkeiten informiert werden.
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Ätiologie
F. tularensis, eine von zwei
Species der einzigen Gattung Francisella der Familie Francisellaceae,
ist ein mit 0,2-0,7 µm x 0,2 µm sehr kleines, pleomorphes,
oft kokkoides (Abb. 1), unbewegliches, gramnegatives, strikt aerob
wachsendes, fakultativ intrazelluläres Bakterium mit einem
sehr weit gefächerten Infektionsspektrum. Die Species F.
tularensis umfasst die vier Subspecies (ssp.) tularensis,
holarctica, mediaasiatica und novicida, wobei vor allem
die ersten drei klinisch von Bedeutung sind [7, 8, 9]. Bei der ssp.
holarctica (früher palaearctica oder Typ B) lassen
sich 3 Biovare unterscheiden (Tab. 2), Biovar I Ery s (Erythromycin
sensibel), Biovar II Ery r (Erythromycin resistent) und Biovar
japonica [10].
Abbildung 1: F. tularensis
kokkoid geformt und nestförmig gelagert im Organausstrich
eines akut-septikämisch verendeten Feldhasen; Giemsa-Färbung
(Ölimmersion ca. 1.000 x)
|
Die ssp. holarctica, die in
Europa, Nordamerika und Japan vorkommt, und die spp. mediaasiatica,
die in Zentralasien vorkommt, verursachen beim Menschen meist weniger
schwere, lokalisierte Erkrankungen, während bei einer Infektion
durch die in Nordamerika vorkommende für Menschen hochvirulente
ssp. tularensis (früher Typ A) auch lebensbedrohende,
generalisierte Krankheitsformen möglich sind.
Wie man seit kurzem weiß, tritt die in Nordamerika vorkommende
hochvirulente ssp. tularensis auch in Europa auf [7]. Von
1986 bis 1988 wurden in der Donauregion nahe Bratislava in der Slowakei
17 Stämme bei auf Kleinnagern parasitierenden Flöhen und
Milben isoliert, die biochemisch und biologisch nicht von ssp.
tularensis zu unterscheiden waren [11].
Auch ein Stamm, der 1990 bei einer
aus der Umgebung von Graz stammenden Ixodes ricinus-Zecke
in der Slowakei gezüchtet werden konnte, zeigte die Eigenschaften
der für Menschen und Kaninchen hochvirulenten ssp. tularensis
[12].
Auf welche Weise die ssp. tularensis in die Slowakei und
nach Österreich eingeschleppt wurde, ist nicht bekannt. Denkbar
wäre eine Ausbreitung durch infizierte Nagetiere sowie durch
Vögel und deren Ektoparasiten, aber auch eine Freisetzung des
Erregers im Rahmen militärischer Forschungsprogramme [8].
Bei Menschen, Feldhasen und Nagetieren wurde die ssp. tularensis
bisher in Österreich noch nicht nachgewiesen. Alle 167 seit
1994 in der Bundesanstalt für veterinärmedizinische Untersuchungen
in Mödling bei Feldhasen isolierten und charakterisierten Stämme
erwiesen sich, ebenso wie 4 untersuchte Isolate vom Menschen, als
mäßig virulente F. tularensis subsp. holarctica Biovar
II Ery r [5, 6].
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Epidemiologie
Im äußersten Nordosten Österreichs
besteht ein aktiver Tularämie-Naturherd (Abb. 2), der mit den
Endemiegebieten in der Slowakei und Tschechien entlang den Flüssen
March und Thaya zusammenhängt. Bei einer Massenvermehrung von
Feldmäusen (Microtus arvalis), die witterungsabhängig
in mehrjährigen Zyklen auftritt, ist hier mit einem Seuchenausbruch
und einer Häufung der Tularämiefälle beim Menschen
zu rechnen [31].
Sporadische Tularämiefälle sind auch in anderen Gebieten
als dem nordöstlichen Teil Österreichs möglich. So
existiert im südlichen Burgenland und der angrenzenden Steiermark
offensichtlich ein mit dem Seuchenherd im Nordosten nicht zusammenhängendes
Endemiegebiet (Abb. 2), in dem die Tularämie mehrmals bei Feldhasen
nachgewiesen wurde [16, 25]. Tularämiefälle beim Menschen
werden vereinzelt auch in Oberösterreich gemeldet.
Abbildung 2: Geographische
Verbreitung der mittels Direktkultur, direkter Immunfluoreszenz
oder Mikroagglutination nachgewiesenen Tularämiefälle
bei Feldhasen in Österreich, Oktober 1994 - März
1998
|
Während der ersten in Österreich
nachgewiesenen Epidemie erkrankten von Ende November 1936 bis Anfang
Jänner 1937 in den Bezirken Mistelbach und Gänserndorf
in einem etwa 20 km breiten Geländestreifen westlich der March
ungefähr 200 Menschen an Tularämie, wobei in der Mehrzahl
Personen betroffen waren, die tot oder krank aufgefundene Feldhasen
abgebalgt, zerlegt oder verzehrt hatten.
Während und nach der zweiten Epidemie 1945/46 weitete sich
die Seuche auf die Bezirke Korneuburg, Tulln, Melk, Krems, Gmünd,
Zwettl, Horn, Waidhofen a. d. Thaya und auf Bezirke südlich
der Donau aus.
Die während des Hasensterbens im Herbst 1994 gemeldeten und
überwiegend im Krankenhaus Mistelbach behandelten Fälle
beim Menschen (Abb. 3) waren in der Mehrzahl auf einen Kontakt mit
Feldhasen zurückzuführen [5].
Abbildung 3: Jahreszeitliche
Gegenüberstellung der Zahl nachgewiesener Tularämiefälle
beim Feldhasen und der amtlich gemeldeten Tularämiefälle
beim Menschen, Oktober 1994-März 1998
|
1994/95 wurden Tularämiefälle
bei Feldhasen und Menschen (Tab. 1) zunächst vorwiegend in
den östlichen Bezirken Mistelbach und Gänserndorf nachgewiesen,
1997/98 waren auch Bezirke im Norden Niederösterreichs betroffen
[5, 6].
Tabelle 1: Gegenüberstellung
der Zahl bei Feldhasen gezüchteter F. tularensis-Isolate
und der Zahl amtlich gemeldeter Tularämiefälle beim
Menschen in Österreich, 1994-2001
Tularämiefälle |
1994
|
1995
|
1996
|
1997
|
1998
|
1999
|
2000
|
2001
|
Feldhase
Mensch |
20
26
|
18
16
|
5
9
|
33
16
|
37
19
|
27
2
|
16
5
|
11
1*
|
*Die endgültige
Zahl der gemeldeten Fälle ist derzeit noch nicht
bekannt
|
|
Wie bereits bei der ersten Epidemie
konnte auch bei den letzten beiden Epidemien eine vorausgehende
Mäuseplage beobachtet werden [17]. Vermutlich bricht die Seuche
zuerst unter den Mäusen aus und wird dann auf Feldhasen übertragen
[18, 19].
F. tularensis wurde in Österreich bisher bei Menschen,
Feldhasen, Wildkaninchen, Mäusen, Zecken und in einer Wasserprobe
nachgewiesen [4, 5, 6, 13, 14, 15, 16, 20, 22, 23].
Als Reservoirtiere der Tularämie gelten Hasenartige und Nagetiere
(Lagomorpha und Rodentia), aber auch Ektoparasiten,
vor allem Zecken, spielen als Vektoren eine wichtige Rolle bei der
Aufrechterhaltung des Naturherdes [14, 20, 22, 23].
Das Auftreten der Tularämie in der Nähe von Flüssen
steht möglicherweise in Zusammenhang mit der Fähigkeit
der Francisellen, sich im Inneren von Amöben zu vermehren [21].
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Klinik
Die klinische Form der Tularämie
beim Menschen reicht von subklinischen Fällen, wie in Norwegen,
wo unter gesunden Schulkindern eine Seroprävalenz von 4,7%
festgestellt wurde, bis zur, in Europa seltenen, generalisierten
Form, wo der Erreger aus dem Blut isoliert werden kann [21].
Das Krankheitsbild ist je nach Übertragungsweg und Eintrittsort
des Erregers sehr vielfältig. Die äußere Tularämie
tritt als kutano- (ulceroglanduläre, glanduläre), okulo-
und oral- (pharyngeal-tonsillo-) glanduläre Form, die innere
Tularämie als thorakale (pulmonale) oder abdominale Form auf
[8, 24].
Die häufige kutano- und die seltenere okuloglanduläre
Form entstehen durch Kontakt- und Schmierinfektion oder Spritzer
erregerhaltiger Flüssigkeiten vor allem beim Zerlegen von Feldhasen,
die kutanoglanduläre Form auch durch Zeckenbisse oder Insektenstiche.
Die thorakale oder oralglanduläre Form entwickelt sich nach
aerogener Staub- oder Tröpfcheninfektion beim Abhäuten
oder Zerlegen von infizierten Feldhasen und bei Arbeiten mit landwirtschaftlichen
Produkten wie Heu, Stroh, Getreide oder Zuckerrüben, wenn diese
mit Exkreten oder Kadavern von Mäusen kontaminiert sind. Abdominale
oder oralglanduläre Formen treten nach oraler Infektion durch
kontaminierte Lebensmittel oder erregerhältiges Wasser auf.
Die jahreszeitliche Analyse der Tularämiefälle des Menschen
zeigt einen charakteristischen Anstieg der Erkrankungen während
und nach der Hasenjagdsaison im Spätherbst und Winter (Abb.
3).
Eine Verschiebung des typischen saisonalen
Auftretens in der kalten Jahreszeit hin zum Sommer durch den Anstieg
der Übertragungen infolge von Zeckenbissen oder Insektenstichen
wurde in der Slowakei beobachtet.
Während bei einer Infektion durch Feldhasen meist die ulceroglanduläre
oder glanduläre Form mit Entzündung der Lymphknoten an
den oberen Extremitäten beobachtet wird, liegt die Eintrittsstelle
der Erreger bei einer Übertragung durch Arthropoden eher im
Bereich der unteren Extremitäten [20]. Entscheidend für
den Verlauf der Erkrankung ist eine möglichst frühzeitige
Antibiotikatherapie mit Ciprofloxacin, Tetrazyklinen oder Aminoglykosiden
[8, 20, 24, 27, 28, 29]. Eine Vakzine gegen die Tularämie ist
in Österreich nicht zugelassen [30].
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Mikrobiologische
Diagnostik
In Gram- oder besser Giemsa-, und Immunfluoreszenz-gefärbten
Organausstrichen septikämisch verendeter Feldhasen sind die
Francisellen bei hoher Keimdichte und nestförmiger Lagerung
mikroskopisch gut darstellbar [5]. Vereinzelte Erreger sind jedoch
aufgrund ihrer geringen Größe und kokkoiden Form in gefärbten
Ausstrichen mikroskopisch kaum zu erkennen.
Für den kulturellen Nachweis von Francisella tularensis
wird das Probenmaterial, z.B. Punktate von Lymphknoten oder Ulkusabstriche,
auf ein geeignetes, festes Nährmedium, z.B. auf Cystine Heart-Agar
(Difco) mit 10% Schafblutzusatz, ausgestrichen [5, 26].
Die Bebrütung sollte mindestens 1 Woche lang bei 36-37°C,
am besten bei hoher Luftfeuchtigkeit in einer Atmosphäre mit
5%igem CO2-Gehalt erfolgen.
Bei hoher Keimzahl kann häufig bereits nach 2 Tagen Bebrütung
ein konfluierendes, grau gefärbtes Wachstum auf Cystine Heart-Agar
beobachtet werden. Bei geringen Keimzahlen oder chronischen Infektionen
muss jedoch mit einer Bebrütungszeit von mindestens 3-5 Tagen
gerechnet werden, bevor Kolonien sichtbar werden. Das Wachstum von
Francisella tularensis auf festen Nährböden wird
durch andere, schneller wachsende Bakterienarten häufig unterdrückt.
Bei kontaminierten Proben ist daher ein selektiver Nährbodenzusatz
von z.B. 100 µg/ml Ampicillin und 100 µg/ml Polymyxin
B zur Unterdrückung des Wachstums der Begleitmikroflora Voraussetzung
für das Gelingen der Kultur [6].
Cystine Heart-Agar mit 10% Schafblutzusatz zeigt eine sehr charakteristische,
dunkle Verfärbung des Agars in der Umgebung der Kolonien (Abb.
4), die sich bei längerer Bebrütung nach etwa 1 Woche
zu einer vollständig hämolytischen Zone verstärkt.
Darüber hinaus verändert sich die Farbe der Kolonien bei
längerer Bebrütung von grau zu cremefarben.
Abbildung 4: F. tularensis-Direktkultur
der Milz eines akut-septikämisch verendeten Feldhasen
nach 4 Tagen aerober Bebrütung mit charakteristischer,
dunkler Verfärbung des Agars im Koloniebereich
|
Die sichere Identifizierung des isolierten
Erregers kann mittels spezifischem Antiserum im Objektträgerverfahren
und Analyse der 16S rRNA-Gensequenz vorgenommen werden [35].
Für die weitere Charakterisierung der Isolate ist eine Prüfung
auf Verwertung von Glycerin und Glucose erforderlich, z.B. mittels
Cystin Trypticase-Schrägagar (BBL-Nr. 11094) mit Zusatz von
5% Pferdeserum und 1% Glycerin bzw. 1% Glucose (Tab. 2). Zu diesem
Zweck wird der Schrägagar massiv beimpft und mindestens 3 Tage
aerob bei 36-37°C bebrütet. Im positiven Fall schlägt
der Phenolrot-Indikator von rötlichorange nach gelb um.
Die Differenzierung der Biovare I Ery s und II Ery r
der subsp. holarctica erfolgt mittels Agardiffusionstest.
Nach Auflegen eines mit 15 µg
Erythromycin beladenen Blättchens auf eine mit engen Ösenstrichen
beimpfte Agarplatte und 2 Tagen aerober Bebrütung bei 36-37°C
zeigt nur die Biovar II Ery r der subsp. holarctica
keinen Hemmhof (Tab. 2).
Tabelle 2: Wichtige Kriterien
zur Charakterisierung von F. tularensis-Isolaten
Subspecies |
Biovare
|
Verwertung
von
Glycerin
|
Verwertung
von
Glucose
|
Empfindlichkeit
gegenüber
Erythromycin
|
tularensis |
|
+
|
+
|
+
|
holarctica |
I Ery
s
II Ery r
japonica
|
-
-
+
|
+
+
+
|
+
-
+
|
mediaasiatica |
|
+
|
-
|
+
|
|
Als Alternative zur Erregerisolierung
bei ulceroglandulärer Tularämie wurden viel versprechende
Ansätze der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) entwickelt [32,
33, 34]. Auch ein hoch sensitiver Capture-ELISA (Enzyme Linked Immunosorbent
Assay) und ein immunochromatographischer Schnelltest wurden erfolgreich
aufgebaut [36].
In der klinischen Routine stützt sich die Diagnose vorwiegend
auf den Nachweis von Serumantikörpern mittels Agglutinationstest.
Bei einem Serumtiter von 1:160 nach mindestens 2 Wochen dauernder
Erkrankung kann ein Verdacht auf Tularämie ausgesprochen werden,
diagnostisch beweisend ist nur ein signifikanter Titeranstieg bei
gepaarten Serumproben. Da dieser Test relativ unempfindlich ist,
wurden sensitivere, hochspezifische Sandwich-ELISA als Screening-Tests
mit Differenzierung von IgG-, IgM- und IgA-Isotypen und ein LPS-spezifischer
Westernblot als Bestätigungstest entwickelt [8, 27].
Die Entwicklung einer zellulären Immunität kann durch
spezifische Antigenstimulation peripherer Blutlymphozyten oder einen
Hauttest nachgewiesen werden [26].
|
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Anschrift des
Verfassers:
Dr. Erwin Hofer
Landesanstalt für veterinärmedizinische Untersuchungen
Ehrental
A-9020 Klagenfurt, Ehrentalerstraße 120
E-Mail: post.ehrental@ktn.gv.at
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