Vorwort

Milzbrand, Pest und Tularämie sind gefürchtete Infektionskrankheiten. Vor allem die Eignung der entsprechenden Erreger als Mittel für die biologische Kriegsführung hat zur Stigmatisierung von Bacillus anthracis, Yersinia pestis und Francisella tularensis geführt. Der klinische Mikrobiologe muss dennoch mit der Diagnostik dieser Krankheiten vertraut sein. Milzbrand und Tularämie sind auch im Jahr 2002 in Österreich noch endemische Zoonosen; der Import von Pest ist im Zeitalter des Ferntourismus ein realistisches Szenario. Am 4. Oktober 2001 wurde in Florida bei einem 63-Jährigen Lungenmilzbrand festgestellt. Mit diesen Fällen wurde leider bisher bewiesen, dass auch Bioterrorismus als mögliches Szenario grundsätzlich zu bedenken ist. Zur Sicherstellung der humanmedizinisch-diagnostischen Basisversorgung wurde im März 1998 vom damaligen Bundesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales, als Konsequenz der Pestausbrüche in Indien im Jahr 1994, erstmalig die Abhaltung eines Fortbildungsmoduls "Milzbrand - Pest - Tularämie" mit Vorträgen und praktischen Laborübungen in Innsbruck unterstützt. Aufgrund der großen Nachfrage wurde nun dieser Innsbrucker Milzbrand-, Pest- und Tularämie-Workshop auf Ersuchen des Bundesministeriums für soziale Sicherheit und Generationen am 25. - 26. März 2002 zum zweiten Mal durchgeführt. Dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur danken wir für den Auftrag zur Einladung von Teilnehmern aus Georgien. Besonderer Dank auch der Redaktion des ANTIBIOTIKA MONITOR, die uns ermöglicht, die Zusammenfassungen der Vorträge dieses Fortbildungsmoduls im vorliegenden Heft zu publizieren.

 

 
Univ.-Prof. Dr. Franz Allerberger
Bundesstaatliche bakteriologische-serologische
Untersuchungsanstalt Innsbruck
o.Univ.-Prof. Dr. Manfred P. Dierich
Vorstand des Instituts für Hygiene und
Sozialmedizin der Universität Innsbruck

 

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