Zum Geleit

em.o. Univ.-Prof DDr. K. H. Spitzy
ehem. Vorstand der Univ.-Klinik für Chemotherapie Wien


Es gibt wenig hochwirksame Medikamente, die wie das Penicillin V ihre Spitzenstellung ein halbes Jahrhundert unverändert behaupten konnten. Es gibt, gezielt eingesetzt, ganz einfach nichts Besseres. Dr. Reinisch befragte Spezialisten, die diese Tatsache übereinstimmend bestätigen und ausführlich begründen. Die mangelnde Toxizität und die selektive Wirkung des Penicillins grenzt geradezu an ein Wunder. Die Streptokokken wurden durch Penicillin weitgehend besiegt und das Durchschnittsalter des Menschen nicht zuletzt dadurch drastisch erhöht. Die orale Gabe wurde durch die Entdeckung und Entwicklung des ersten säurefesten Penicillins im Jahr 1953 durch ein Team, dem ein Chemiker, ein Biologe, ein Pharmakologe und ein Arzt angehörten, gesichert. Ausreichende Dosierung und nötige Dauer der Gabe haben bisher Resistenzbildungen vermieden. Es ist gerade das schmale Wirkungsspektrum, das durch angeblich modernere Antibiotika überflüssig und manchmal sogar schädlich erweitert wird, durch Schonung der körpereigenen Flora ein nicht zu unterschätzender Vorteil. So wird das Penicillin V bei gezieltem Einsatz weiterhin seine Vormachtstellung behaupten.