Lyme-/Schildzecken-Borreliose und andere Zecken-
vermittelte Infektionskrankheiten in Österreich

Glossar


Ausdruck im pdf-Format (347 KB)

Borrelien

Bakterien mit flexibler Zellwand und Endoflagellen aus der Familie der Spirochäten

Borrelien-Infektionsquote Anteil von mit Borrelien infizierten Menschen oder Tieren (z.B. Zecken)
Chelizeren schneidende Mundwerkzeuge von Zecken
Chitinschild Rückenschild mit hohem Chitin-Anteil
Diapause Ruhepause im Entwickungszyklus der Schildzecke nach einer Stadienwandlung
Disseminierte Infektion über Blut und/oder Lymphe im ganzen Körper verteilte Krankheitserreger
Ektoparasiten auf der Oberfläche des Wirts und gewöhnlich vom Blut des Wirts lebende Tiere (meist Gliederfüßer)
Endemisches Rückfallfieber durch bestimmte Lederzecken übertragene in umschriebenen geografischen heimische Borrelien-Infektion (durch Borrelia duttoni, B. hermsii und anderen)
Endoflagellen Spirochäten-Geiseln, die an beiden Enden des Protoplasma-zylinders entspringen und überlappend im Mittelteil des Bakteriums enden; beide Strukturen sind von der flexiblen äußeren Zellwand umhüllt
Endozytose Aufnahme von Substanzen ins Zytoplasma durch Einschluß von Teilen der Zytoplasma-Membran
Erythem entzündliche Rötung der Haut
Exponierte Bevölkerung gewöhnlich sind Personen gemeint, die sich aus beruflichen Gründen in Regionen aufhalten, in denen Zecken leben; dazu gehören jedoch auch alle, die in einem Endemiegebiet leben
Fazialis-Lähmung Lähmung des 7. Hirnnerven, welcher durch einen Kanal im Felsenbein hinter dem Ohr aus der Schädelkapsel austritt und die Gesichts-Muskulatur versorgt
Genospezies Unterschiede in der DNA-Sequenz begründen neuen Artnamen (Art = Spezies)
Habitat Lebensraum
hämatophage Arthropoden vom Blut ihrer Wirte lebende blutsaugende Gliederfüsser (Insekten, Zecken)
Hämaturie Ausscheidung von Erythrozyten im Urin (=Harn)
Hämoptyse blutig tingierter Auswurf (= Sputum)
humanpathogen beim Menschen Krankheit verursachend
hygroskopisch (alt-griechisch hygros = naß) Feuchtigkeit an sich ziehend
Hypostom gezahnter Rüssel der Mundwerkzeuge von Zecken
Inkubationszeit Zeitspanne zwischen der Infektion und dem Ausbruch von Krankheitserscheinungen
Konjuntivitis Augenbindehautentzündung
Lederzecken Gliederfüsser mit ungegliedertem Leib und vier Beinpaaren (außer erstes Larvenstadium mit 3 Beinpaaren), ohne Rückenschild
Letalität Sterblichkeit (%) an einer Erkrankung
Leukopenie Unter den Normwert verminderte Zahl der weißen Blutzellen im peripheren Blut
Liquor cerebrospinalis in bestimmten Strukturen der Gehirn-kammern (=Ventrikeln; vor allem in den Plexus choroidei der Seitenventrikel) gebildete wasserklare Flüssigkeit (oft kurz Liquor genannt); dient als Druckpolster für Gehirn und Rückenmark zwischen den inneren Hirnhäuten
Liquorpleozytose entzündlicher Liquor mit verschiedenen weißen Blutzellen wie Lymphozyten und Plasmazellen
Lokalisierte Infektion auf eine Körperstelle beschränkte Infektionskrankheit, wobei angenommen wird, daß sich auch die Krankheitserreger nur an dieser Stelle befinden
Lyme-Borreliose Borrelieninfektion benannt nach den Orten Lyme und Old Lyme in Connecticut, USA, wo erstmals Mitte der 1970er Jahre das gehäufte Auftreten von Gelenks-Entzündungen nach Zeckenstich beobachtet wurde
Lymphozytom Anhäufung von Lymphozyten und Plasmazellen im Gewebe
Makroklima (gr. Makros = groß) normale Wetterbedingungen in einer Region
Meningo-Radikuloneuritis Entzündung der weichen Gehirnhäute und der Nervenwurzeln
Metamorphose (gr. = Umgestaltung) eine vollständige oder deutliche Veränderung der Körper-Gestalt
Mikroklima (gr. mikros = klein) besondere Bedingungen in bestimmten, umschriebenen Bereichen einer Region
Mikroorganismen Kleinstlebewesen wie Bakterien, Pilze, Protozoen
Morphologie Gestalt, Aussehen
Obligat intrazellulär Mikroorganismen, die sich nur innerhalb von Wirtszellen vermehren können
Ökosystem Region, in der ein Organismus alles lebensnotwendige vorfindet
permanente Blutinfektion Mikroorganismen zirkulieren ständig im Blut
Petechien punktförmige Blutungen
Pinozytose (Mikrophagozytose) siehe Endozytose plus der Eigenschaft, die aufgenommene Substanz in der Zelle zu verdauen
Proteinurie Eiweißmoleküle im Harn
Schildzecken Gliederfüsser mit ungegliedertem Leib, mit chitinhaltigem Rückenschild, der den Rücken zum Teil oder ganz bedeckt, mit vier Beinpaaren (außer Larvenstadium mit 3 Beinpaaren)
Serokonversion Nachweis von Antikörpern in einer zweiten Blutprobe bei negativer ersten Probe
Seroprävalenz Anteil Personen in einer definierten Gruppe der gesunden Bevölkerung mit Antikörpern gegen bestimmte Krankheitserreger
skalpellartig scharf, wie das Messer eines Chirurgen
Spirochaetaceae (Spirochäten) Name der Bakterienfamilie, zu der die Bakteriengattungen Treponema und Borrelia gehören, unter anderen mit den Erregern von Syphilis bzw. Lyme-Borreliose
Stechmücken Insekten, ernähren sich mit Blut von Wirbeltieren
Synovialflüssigkeit seröse, klare Flüssigkeit, die sich im Gelenksspalt befindet
Thrombozytämie über den Normalwert erhöhte Blutplättchenzahl
transovarielle Übertragung aufgrund infizierter Eierstöcke sind bereits die aus den Eiern schlüpfenden Zecken-Larven mit Krankheitserregern infiziert und können diese daher bei der ersten Blutmahlzeit auf den Wirt übertragen
transstadiale Übertragung eine bei der Blutmahlzeit infizierte Larve oder Nymphe entwickelt sich zur Nymphe bzw. adulten Zecke; bei der nächsten Blutmahlzeit können die Krankheitserreger auf den nächsten Blutwirt übertragen werden
Zecken Gliederfüsser aus Gruppe der Spinnentiere, den Milben zugehörig

 

zurück zum Inhalt