Cefpodoxim bei
Atemwegsinfektionen |
U. Theuretzbacher
Antibiotikazentrum, Wien |
Zusammenfassung
Atemwegsinfektionen gehören
zu den häufigsten Erkrankungen, besonders in der kalten Jahreszeit.
Für die ambulante Therapie stehen Penicilline und Cephalosporine,
aber auch Makrolide und Chinolone zur Verfügung. Zu den wichtigsten
Erregern von Atemwegsinfektionen gehören Pneumokokken, Haemophilus
influenzae, Moraxella catarrhalis, A-Streptokokken, sowie
bei chronischen Infektionen Enterobakterien. Cefpodoxim, ein Vertreter
der oralen Cephalosporine der 3. Generation, umfasst die wichtigsten
Erreger und erreicht Serumkonzentrationen, die das gesamte Dosierungsintervall
über den benötigten Konzentrationen liegen. Trotz langjähriger Verwendung
ist die Resistenzsituation von Cefpodoxim in Österreich günstig und
stabil. Die gute klinische Wirkung und Verträglichkeit von Cefpodoxim
ist dokumentiert für die akute Otitis media (5-Tage-Therapie), A-Streptokokken-Tonsillitis
(5-Tage-Therapie), Sinusitis, akute Exazerbation der chronischen Bronchitis
(besonders bei fortgeschrittener Erkrankung) und ambulant erworbene
Pneumonie (besonders bei Patienten mit Grundkrankheit und eher „typischer“
Symptomatik). |
Key-words:
Respiratory tract infections, cefpodoxime |
Summary
Respiratory
tract infections are very common especially during the winter season.
A range of oral antibiotics is available for outpatient treatment,
including penicillins, cephalosporins, macrolides and quinolones.
The most common pathogens associated with respiratory infections are
Streptococcus pneumoniae, Haemophilus influenzae, Moraxella
catarrhalis, group A streptococci and enterobacteria in chronic
infections. Cefpodoxime is a third-generation oral cephalosporin and
is highly active against the relevant pathogens. The plasma levels
exceed the minimum inhibitory concentrations for most pathogens during
the entire dosing interval. In spite of its widespread use the susceptibility
rates of cefpodoxime in Austria have remained favourable and stable.
The good clinical efficacy and safety of cefpodoxime has been documented
in many clinical studies of acute otitis media (5-days course), sinusitis,
acute exacerbation of chronic bronchitis (advanced disease) and community-acquired
pneumonia (patients with underlying disease and "typical"
symptoms). |
Einleitung
Atemwegsinfektionen
gehören zu den häufigsten Erkrankungen, besonders in der kalten
Jahreszeit. Sie sind hauptsächlich durch Viren verursacht und können
symptomatisch behandelt werden. Die Schwierigkeit besteht darin,
Patienten mit bakteriellen Infektionen herauszufinden, um sie mit
geeigneten Antibiotika versorgen zu können. Wichtige orale Antibiotikagruppen
sind die Betalaktame (Penicilline und Cephalosporine), Makrolide
und Chinolone. Die Gruppe der oralen Cephalosporine umfasst die
älteren, lange bewährten Substanzen sowie neuere Entwicklungen.
Chronologisch ist eine deutliche Verbesserung der Wirkung gegen
gramnegative Stäbchen (z.B. Haemophilus influenzae), die
teilweise mit reduzierter Wirkung gegen grampositive Kokken (z.B.
Staphylococcus aureus) einhergeht, zu verzeichnen. Eine Kurzbeschreibung
der am häufigsten verwendeten oralen Cephalosporine ist aus Tabelle
1 zu ersehen. Im weiteren Verlauf dieser Zusammen-fassung werden
die Erfahrungen mit Cefpodoxim beschrieben.
Tabelle
1: Orale Cephalosporine (Auswahl)
Antibiotikum
|
Charakteristik
|
Wirksamkeit
|
Pneumokokken
|
Haemophilus
|
Cefalexin
|
Gute
Resorption, keine Wirksamkeit gegen Haemophilus
influenzae, ungeeignet für die meisten Atemwegsinfektionen
|
|
|
Cefaclor
|
Gute
Resorption, kurze Halbwertszeit, gute Wirksamkeit
gegen Staphylokokken, schwache Wirksamkeit gegen Haemophilus
influenzae
|
oo
|
|
Cefuroxim-Axetil
|
Ester,
gute Wirksamkeit gegen die wichtigsten Erreger von
Atemwegsinfektionen
|
oo
|
oo
|
Cefixim
|
Längere
Halbwertszeit, sehr gute Wirksamkeit gegen Haemophilus
influenzae und Enterobakterien (z.B. bei fortgeschrittenem
Stadium der chronischen Bronchitis), mittelmäßige
gegen Pneumokokken, keine gegen Staphylokokken
|
|
oo
|
Cefpodoxim-
Proxetil
|
Ester,
sehr gute Wirksamkeit gegen die wichtigsten Erreger
von Atemwegsinfektionen, auch wirksam gegen Penicillin-mäßig-sensible
Pneumokokken und Enterobakterien (z.B. bei fortgeschrittenem
Stadium der chronischen Bronchitis)
|
oo
|
oo
|
mittlere
Wirksamkeit oo gute sehr gute Wirksamkeit
|
|
|
In
vitro-Aktivität
Das breite Spektrum
von Cefpodoxim umfasst die wichtigsten Erreger von Atemwegsinfektionen,
nämlich Pneumokokken, Haemophilus influenzae, Moraxella
catarrhalis, A-Streptokokken, sowie Enterobakterien, die bei
fortgeschrittener chronischer Erkrankung, bei Pflegeheim-Patienten
oder schwerer Grundkrankheit an Bedeutung zunehmen (Tab. 2).
Tabelle
2: In vitro-Aktivität von Cefpodoxim
Erreger
|
MHK90
(mg/l)
|
H.
influenzae
M. catarrhalis
S. pneumoniae (Pen.
sens.)
S. pneumoniae (Pen. intermed.)
S. pneumoniae (Pen. res.)
S. pyogenes
S. aureus
E. coli
K. pneumoniae
K. oxytoca
P. mirabilis
|
0,25
0,5
0,125
1
2
0,125
4
0,5
0,5
0,5
0,25
|
|
Die Staphylokokken-Wirksamkeit
der Cephalosporine der 3. Generation, zu denen auch Cefpodoxim zählt,
ist als mäßig zu bezeichnen und reicht bei oralen Substanzen dieser
Gruppe nicht zur Therapie von Staphylokokken-Infektionen aus.
Wenn die pharmakokinetischen
Daten von Cefpodoxim mit der in vitro-Wirksamkeit verbunden
werden, entsteht ein günstiges pharmakodynamisches Profil. Die Serumkonzentrationen
liegen innerhalb des gesamten Dosierungsintervalls über den MHKs
der häufigsten Erreger von Atemwegsinfektionen (Abb. 1).
Abbildung
1: Konzentration nach einer 200 mg Dosis
|
|
* Gramnegative Stäbchen:
Haemophilus influenzae Enterobakterien
(z.B. E. coli
Klebsiellen
Proteus)
* Grampositive Kokken: Pneumokokken
Staphylokokken
Streptokokken
|
|
|
|
Resistenzsituation
Trotz langjähriger
Verwendung ist die Resistenzsituation von Cefpodoxim günstig und
stabil. Die Substanz wird nicht durch Betalaktamasen der häufigsten
Erreger abgebaut. Es gibt daher auch praktisch keine Resistenzen
bei Haemophilus influenzae, Moraxella catarrhalis
und größtenteils auch Enterobakterien. Pneumokokken waren jahrzehntelang
sensibel gegenüber Penicillinen und Cephalosporinen. In den letzten
Jahren ist jedoch auch in Österreich die Häufigkeit der Pneumokokken
gestiegen, die entweder nur mäßig sensibel oder resistent gegen
Penicillin sind. Von der Penicillinresistenz sind nicht nur die
Penicilline, sondern auch die Cephalosporine und teilweise auch
die Makrolide betroffen. In Österreich sind derzeit ca. 5% der Pneumokokken
mäßig sensibel und ca. 5% resistent gegen Penicillin. Im Fall der
mäßig sensiblen Stämme bleibt die Wirkung von Amoxicillin erhalten,
von den Cephalosporinen bleiben nur Cefpodoxim und Cefuroxim wirksam.
Bei resistenten Stämmen ist die Wirksamkeit von Amoxicillin in hoher
Dosierung ausreichend, orale Cephalosporine können nicht mehr verwendet
werden.
|
Pharmakokinetik
Ungefähr 50%
des verabreichten Cefpodoxim-Proxetils steht systemisch als Cefpodoxim
zur Verfügung. Nach 2-3 Stunden werden die Spitzenspiegel im Serum
erreicht. Die Bioverfügbarkeit wird durch gleichzeitige Einnahme
von H2-Blockern reduziert, durch eine gleichzeitige Mahlzeit verbessert.
Die Serumkonzentrationen sind aus Abbildung 1 zu ersehen. Die Verteilung
in Gewebe und Körperflüssigkeiten entspricht dem üblichen Muster
der Betalaktame. Die Halbwertszeit (t1/2ß)
beträgt ca. 2,4 Stunden und ermöglicht eine verlässliche 2x-Gabe.
Fast 80% der resorbierten Substanz werden unverändert über den Harn
ausgeschieden.
|
Verträglichkeit
Die Verträglichkeit
von Cefpodoxim ist im allgemeinen gut. Die Nebenwirkungen entsprechen
denen, die bei Cephalosporinen bekannt sind: vorübergehende leichte
bis mäßige gastrointestinale Störungen, allergische Reaktionen,
veränderte Laborwerte etc.
|
Akute
Otitis media
Antibiotika
haben eine geringfügige klinische Wirkung auf den Verlauf der unkomplizierten
akuten Otitis media bei Kindern über zwei Jahren. Ein zurückhaltender
Einsatz von Antibiotika und symptomatische Therapie mit Kontrolluntersuchung
wird zunehmend praktiziert. Bei Kindern mit großem Risiko für ein
Therapieversagen, für eine rezidivierende Infektion oder für Komplikationen
ist der Stellenwert von Antibiotika noch nicht ausreichend untersucht.
Solche Risikokinder sind z.B. Kinder unter zwei Jahren, bes. wenn
sie in Kinderkrippen untergebracht sind, sowie Kinder mit bilateraler
Otitis media oder mit allergischen Hauterkrankungen oder respiratorischen
Symptomen in der Anamnese.
Wenn Antibiotika
notwendig werden, ist Amoxicillin das Mittel der Wahl. Bei Therapieversagen
oder Unverträglichkeit kann auf ein Cephalosporin (z.B. Cefpodoxim)
oder andere Antibiotikagruppen ausgewichen werden. Diese Therapieempfehlungen
beruhen auf den Ergebnissen von klinischen Studien und Metaanalysen,
die den EBM-Qualitätskriterien (Evidence Based Medicine) entsprechen.
Zahlreiche
Studien belegen, dass im Routinefall eine 10-Tage-Therapie nicht
notwendig ist. Je länger therapiert wird, desto eher werden Bakterien
mit reduzierter Empfindlichkeit im Oropharynx-Reservoir selektioniert.
Bei der unkomplizierten akuten Otitis media gibt es keine Unterschiede
im klinischen Erfolg zwischen einer 5- und 10-Tage-Therapie. Noch
nicht ganz geklärt ist die optimale Therapiedauer bei Kindern unter
2 Jahren. Auch für Cefpodoxim wurde in 4 Vergleichsstudien die gute
Wirksamkeit einer fünftägigen Therapie bestätigt.
Therapie der akuten Otitis media
- Unkomplizierte
akute Otitis
media bei Kindern > 2 Jahre:
Abwartendes Vorgehen, symptomatische Therapie, Kontrolle
- Kinder
< 2 Jahre,
Risikokinder, keine Spontanheilung nach
max. 3 Tagen:
- Amoxicillin Bei Therapieversagen nach 3 Tagen oder Unverträglichkeit:
- Alternativsubstanzen (z.B. Cefpodoxim)
|
|
A-Streptokokken-Tonsillitis
Die Antibiotikatherapie
der A-Streptokokken-Tonsillitis reduziert das Risiko für eitrige
Komplikationen und für die sehr seltene Komplikation des akuten
rheumatischen Fiebers. Eine Verkürzung der Symptomdauer und Ansteckungsgefahr
ist ebenfalls ein Ziel der Antibiotikabehandlung. Für die Situation
in der täglichen Praxis, in der die Diagnose meistens auf der klinischen
Symptomatik beruht und eine Erregerabklärung selten durchgeführt
wird, bedeutet dies: die Symptomdauer wird im Mittel um ca. 8 Stunden
ab dem 3. Erkrankungstag verkürzt, die bei uns sehr niedrige Komplikationsrate
reduziert. Ungefähr 90% der Patienten sind nach einer Woche symptomfrei,
ob sie mit Antibiotika behandelt werden oder nicht. Aus diesen Ergebnissen
einer Metaanalyse ist allerdings nicht ersichtlich, ob bestimmte
Patientengruppen mehr von Antibiotika profitieren als andere. Die
Ergebnisse sind daher nicht unkritisch auf den einzelnen Patienten
übertragbar.
Mittel der Wahl
für die Therapie der A-Streptokokken-Tonsillitis ist nach wie vor
Penicillin. Trotz hervorragender Empfindlichkeit der A-Streptokokken
und fehlender Resistenz gibt es Therapieversager, die häufiger auftreten,
wenn mehrmals hintereinander Penicillintherapien verordnet wurden.
Bei Therapieversagern, rezidivierender Infektion, Unverträglichkeit
und fehlender Compliance kann auf ein Cephalosporin (z.B. Cefpodoxim)
ausgewichen werden. Heute geht der Trend zu immer kürzerer Therapiedauer.
So wurde auch mit verschiedenen Antibiotika eine 5-Tage-Therapie
erfolgreich getestet. Bei Vergleich einer 10 Tage dauernden Penicillinbehandlung
mit einer gleich langen Cefpodoxim-Therapie ergibt sich ein vergleichbar
guter klinischer Erfolg beider Substanzen, die Eliminierung der
A-Streptokokken ist jedoch mit Cefpodoxim erfolgreicher. Mehrere
Studien bestätigten die gute klinische und bakteriologische Wirkung
von 5 Tagen Cefpodoxim verglichen mit 10 Tagen Cefpodoxim, Penicillin
oder anderen Antibiotika.
|
Akute
Exazerbation der chronischen Bronchitis
Patienten mit
chronischer Bronchitis sind dauerhaft mit besonders angepassten
Bakterien kolonisiert. Zu diesen gehören Pneumokokken, Haemophilus
influenzae und parainfluenzae, Moraxella catarrhalis,
Streptokokken und im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf auch Enterobakterien.
Wenn das diffizile Gleichgewicht zwischen diesen kolonisierenden
Bakterien und den lokalen Abwehrkräften kippt, kommt es zur akuten
Infektexazerbation der chronischen Bronchitis. Aber nicht alle Exazerbationen
werden durch Bakterien hervorgerufen. Diese Patienten herauszufiltern
ist unter Praxisbedingungen schwer möglich.
Patienten mit
hohem Risiko, besonders mit kardiopulmonaler Grundkrankheit, häufigen
Exazerbationen, hohem Alter und reduziertem Allgemeinzustand, Mangelernährung,
Kortikosteroidtherapie, langer Anamnese und schlechter Lungenfunktion
haben häufiger Therapieversager mit alten Substanzen. Bei dieser
Patientengruppe könnten neuere Antibiotika mit erweitertem Spektrum
Vorteile bringen.
Cefpodoxim
wurde in Studien mit Amoxicillin/Clavulansäure, Amoxicillin, Cefuroxim-Axetil
und Cefaclor verglichen. Die klinischen und bakteriologischen Erfolge
waren vergleichbar gut.
|
Ambulant
erworbene Pneumonie
Bei einem Teil
der Patienten ist eine Krankenhauseinweisung nicht notwendig und
eine empirische Therapie mit oralen Antibiotika möglich. Bei jüngeren,
sonst gesunden Patienten mit eher subakuter Symptomatik, weniger
ausgeprägter Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens und Fieber
sowie häufigen extrapulmonalen Manifestationen wie Kopfschmerzen
oder Diarrhoe, ist eher mit „atypischen“ Erregern zu rechnen. Zu
diesen gehören Mycoplasma pneumoniae, Chlamydia pneumoniae
und respiratorische Viren. Nicht selten werden auch Mischinfektionen
mit Pneumokokken festgestellt. In diesen Fällen sollte die Antibiotikatherapie
ein entsprechendes Spektrum enthalten. Betalaktame wirken nicht
gegen Mykoplasmen, da diese keine Zellwand besitzen, an der Betalaktame
angreifen können. Chlamydien sind intrazellulär lebende Bakterien,
die wegen der geringen intrazellulären Konzentrationen der Betalaktame
nicht genügend erreichbar sind. Geeignete Antibiotikagruppen für
jüngere Patienten ohne Grundkrankheit und geringer bis mäßiger Symptomatik
sind Makrolide und alternativ neue Chinolone (> 16 Jahre).
Bei hochakutem Beginn, erheblicher Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens,
Fieber, Husten, purulentem Auswurf, Thoraxschmerzen, Dyspnoe, Tachypnoe,
also den „typischen“ Symptomen einer Pneumonie, sind Pneumokokken,
Haemophilus influenzae oder andere Bakterien als Erreger
wahrscheinlich. Bei alten Menschen sind respiratorische Symptome
oft geringer ausgeprägt, Fieber meist nur leicht oder fehlend, dafür
unspezifische Symptome häufiger. Besonders bei kardiopulmonaler
Grundkrankheit nimmt die Häufigkeit an gramnegativen Erregern zu.
Wenn eine Krankenhauseinweisung nicht nötig ist, müssen Antibiotika
mit sehr guter Pneumokokken-Wirksamkeit und erweitertem Spektrum
(Haemophilus, Enterobakterien) zum Einsatz kommen. Cephalosporine
(wie Cefpodoxim) eignen sich daher sehr gut für die Therapie der
Pneumonie bei Patienten mit Grunderkrankung, wenn eine ambulante
Therapie möglich ist.
Bei schwerer
Erkrankung, die eine stationäre Behandlung mit parenteralen Antibiotika
erfordert, sollte nach klinischer Stabilisierung auf eine orale
Therapie umgestellt werden (Step-down-Therapie). Besonders nach
dem Einsatz von parenteralen Cephalosporinen der 3. Generation (z.B.
Ceftriaxon, Cefotaxim u.a.) hat sich die orale Fortführung der Therapie
mit Cefpodoxim bewährt und wurde klinisch geprüft. Cefpodoxim wurde
bei der ambulant erworbenen Pneumonie in vier klinischen Studien
getestet. Als Vergleichssubstanzen wurden Cefaclor, Amoxicillin
und Amoxicillin/Clavulansäure herangezogen. Die klinischen und bakteriologischen
Erfolgsraten waren in allen Fällen sehr gut.
|
Tabelle 3:
Ätiologie der ambulant erworbenen Pneumonie (leichte bis mittelschwere
Symptomatik)
Patientengruppen
|
Häufigste
Erreger
|
Kleinkinder
Schulkinder,
junge Erwachsene, Erwachsene ohne Grundkrankheit
Erwachsene
> 60 Jahre mit Grundkrankheit
|
Viren,
Pneumokokken
Mykoplasmen,
Pneumokokken, Viren, Chlamydien
Pneumokokken,
Haemophilus influenzae, Enterobakterien, Staphylokokken
|
|
Schlussfolgerung
Einsatz von
Cefpodoxim
Das Spektrum
erfasst die wichtigsten Erreger ambulant erworbener Atemwegsinfektionen
mit sehr guter Aktivität gegen Pneumokokken, Streptokokken,
Haemophilus influenzae, Moraxella catarrhalis und
Enterobakterien. Auch Pneumokokken mit reduzierter Penicillinempfindlichkeit
werden von Cefpodoxim erfasst.
Die gute klinische
Wirkung ist dokumentiert für akute Otitis media, A-Streptokokken-Tonsillitis,
Sinusitis, akute Exazerbation der chronischen Bronchitis, ambulant
erworbene Pneumonie.
Speziell geeignet
ist Cefpodoxim bei:
- Akuter
Otitis media bei Kindern mit rezidivierenden Infektionen,
nach Therapieversagen mit Amoxicillin oder bei Komplikationen
bzw. Unverträglichkeit
- A-Streptokokken-Tonsillitis
bei rezidivierenden Infektionen, nach Therapieversagen mit Penicillin
oder bei Komplikationen, bzw. Unverträglichkeit
- Akuter
Exazerbation der chronischen Bronchitis bei fortgeschrittener
Erkrankung (lange Anamnese, häufige Exazerbationen, Obstruktion)
- Ambulant
erworbener Pneumonie bei Patienten mit Grundkrankheit und
eher "typischer" Symptomatik
|
Literatur bei der Autorin
|
Anschrift des
Verfasserin:
Dr. Ursula Theuretzbacher
Antibiotikazentrum
A-1180 Wien, Eckpergasse 13
|
zurück
zum Inhalt
|