Die
pharmazeutische Industrie hat ihre Forschungsaktivitäten im
Bereich Infektiologie in den letzten Jahren stark eingeschränkt.
Waren von
den Neueinführungen innovativer Moleküle der Jahre 1978
bis 1981 noch 12% antibiotische Substanzen, so liegt der Anteil
zwischen 1982 bis 2002 nur noch bei 3%.
Die Verfügbarkeit
neuer Moleküle in der Gruppe der Antibiotika nimmt sehr stark
ab, im Gegenzug dazu nimmt die Zahl und die Gefährlichkeit
von Krankheitserregern weltweit rapide zu.
Die Forderung
nach einer gezielten Antibiotikatherapie mit dem jeweils wirksamsten
Präparat ist daher doppelt zu stellen. Diese Forderung setzt
aber voraus, auch länger im Markt eingeführte Antibiotika
regelmäßig kritisch zu beleuchten, um den jeweiligen
Stellenwert für eine gezielte Therapie neu definieren zu können.
Makrolid-Antibiotika
erfreuen sich seit ihrer Einführung vor etwa 50 Jahren eines
stetig steigenden Interesses. Eine Reihe von Besonderheiten macht
diese Gruppe von Antibiotika besonders attraktiv. Breites Wirkspektrum
im Gram-positiven Bereich, die besonders gute Gewerbegängigkeit
wie auch eine geringe Nebenwirkungsrate zeichnen diese Gruppe aus.
Berichte über zunehmende Resistenzprobleme, besonders bei Gram-positiven
Kokken, müssen aber kritisch beleuchtet werden.
Die unterschiedlichen
Molekülstruktur (14-gliedrige Makrolide wie z.B. Clarithromycin
bzw. 15-gliedrige wie Azithromycin sind stärker betroffen als
JOSAMYCIN - Josalid®, ein 16-gliedriges Makrolid) dürfte
den entscheidenden Unterschied bezüglich der unterschiedlichen
Resistenzmuster ausmachen.
Der vorliegende
ANTIBIOTIKA MONITOR möchte der Frage nachgehen, welchen Stellenwert
JOSAMYCIN - Josalid® in der Gruppe der Makrolide aktuell einnimmt.
Univ.-Prof.
Dr. A. Georgopoulos
Univ.-Klinik für Innere Medizin I, Klin. Abt. für
Infektionen und Chemotherapie, AKH Wien
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