Vorwort

Die seit 200 Jahren bestehende Wiener Pharmakognosie hat sich als Kompetenz-Zentrum für biogene Arzneistoffe und Nutriceuticals etabliert. Die aufgrund der Änderungen im Gesundheitssystem steigende Nachfrage nach Alternativen besonders in der Vorbeugung, aber auch in der Therapie von Erkrankungen erfordert die intensive interdisziplinäre wissenschaftliche Auseinandersetzung sowohl mit den biogenen Ausgangsmaterialen als auch mit daraus hergestellten Präparaten (Phytopharmaka, Nutraceuticals ...).

Die immer komplexeren Forschungsherausforderungen auf dem Gebiet der Pharmakognosie umfassen die Suche nach neuen Wirkstoffen und Modellsubstanzen für innovative Pharmazeutika aus biogenem Material, die biologische und pharmakologische Testung zur Sicherung der therapeutischen Qualität, die Isolierung und Strukturklärung der Wirksubstanzen, die Gewinnung hochwertiger Arzneipflanzen und/oder von Wirkstoffen durch biotechnologische Methoden, die Analytik und Qualitätskontrolle vom Ausgangsmaterial bis zum Präparat.

Es ist genau 15 Jahre her, als Prof. Guggenbichler an mich herantrat, ob meine Arbeitsgruppe bei der Aufklärung der keimadhärenzblockierenden Wirkstoffe der Karottensuppe helfen könnte. Seine Überzeugungskraft, Ausstrahlung und Motivation sowie die wissenschaftliche Vorinformation führten zu einer sofortigen Zusage, die Fragestellung passte genau in unser Forschungsprofil. Die Folge: Suppen kochen, wirkungsgeleitete Isolierung, Methodenentwicklung, Strukturaufklärung, 2 Dissertationen, 2 Habilitationen, intensive Zusammenarbeit mit Prof. Guggenbichler und Prof. Franz (Angewandte Botanik der Veterinärmedizinischen Universität) bis zum heutigen Tag. Es war immer spannend, zielorientiert und letztlich erfolgreich.

Danke, Herr Kollege Guggenbichler, meine besten Glückwünsche zum Geburtstag, bleiben Sie der Wissenschaft noch lange erhalten, damit es auch in Zukunft so weitergeht.

 

Univ.-Prof. Mag. Dr. J. Jurenitsch
Institut für Pharmakognosie
Vizerektor für Ressourcen und Bibliothekswesen
Universität Wien

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