Kawasaki-Syndrom
(Mukokutanes Lymphknotensyndrom) |
W. Formanek
Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde mit Infektionskrankheiten, Wilhelminenspital
der Stadt Wien
(Vorstand: Prim. Univ.-Prof. Dr. M. Götz) |
Schlüsselwörter:
Kawasaki-Syndrom, Vaskulitis, erworbene Herzerkrankung, intravenöses Immunglobulin,
inkomplette oder atypische Fälle, Superantigenhypothese |
Zusammenfassung Das Kawasaki-Syndrom (KS) wird zu der Krankheitsgruppe der primär
systemischen Vaskulitiden gezählt, deren Ursache in der Gefäßwand selbst vermutet wird.
Vor der Erstbeschreibung als eigenständiges Krankheitsbild 1967 durch Dr. Tomisaku
Kawasaki wurde das KS als infantile Verlaufsform der Polyarteriitis nodosa in der
Literatur erwähnt.
Die akute febrile Vaskulitis befällt vor allem kleine Kinder und
Säuglinge und ist heute in Industrieländern (noch vor dem rheumatischen Fieber) die
häufigste Ursache erworbener Herzerkrankungen im Kindesalter. Die Krankheit beginnt mit
einer Entzündung der Kapillaren, Arteriolen und Venolen der Haut. Nach wenigen Tagen
werden die kleinen und mittleren Arterien mit Bevorzugung der mittleren und großen
Koronararterien befallen. In der akuten Phase zeigt die histologische Untersuchung eine
Perivaskulitis und Vaskulitis von Arteriolen, Kapillaren und Venolen, sowie eine
Entzündung der Intima mittlerer und großer Arterien. Das entzündliche Infiltrat
befällt zunächst das perivaskuläre Gewebe und greift dann auf Media und Intima über.
In der subakuten Phase findet sich eine Panvaskulitis und Ödem der Gefäßwand mit
Aneurysmenbildung, Thrombosen und Stenosen mittlerer Arterien. In der Rekonvaleszenzphase
kann es zu Vernarbungen und Intimaverdickungen kommen. In Autopsiepräparaten fanden sich
einerseits eine massiv mit Entzündungszellen infiltrierte Intima und Media mittlerer und
großer Koronararterien, und anderer zentraler Gefäße, andererseits obstruierende
Veränderungen durch Plättchenthromben. Thrombosen, Stenosen und Aneurysmen können
sowohl im Bereich der Koronararterien, als auch im Bereich anderer Arterien, wie z.B. A.
axillaris, -brachialis, -subclavia, A. iliaca, -femoralis, -poplitea, A. renalis oder der
Zerebralgefäße auftreten. Die Einführung hochdosierter Immunglobulingaben in
Kombination mit ASS in die Therapie des Kawasaki-Syndroms (KS) hat, innerhalb der ersten
10 Tage nach Fieberbeginn angewendet, geholfen, die Prävalenz von
Koronararterienaneurysmen signifikant zu verringern. Rasches Erkennen und Behandeln sind
dafür entscheidend; wobei sich die Diagnose mangels eines objektiven Labortests allein
aufklinische Symptome stützt und letztlich vorläufig eine Ausschlußdiagnose bleibt.
Die Häufigkeit inkompletter oder untypischer Fälle, die trotzdem
mit einer Entwicklung von Koronararterienaneurysmen einhergehen, wird in verschiedenen
Studien zwischen 10% und 45% angegeben. Viele atypische Fälle von Kawasaki-Syndrom (KS)
sind erst durch die Entdeckung von Koronararterienaneurysmen mittels Echokardiographie
oder postmortal, autoptisch diagnostiziert worden. Das größte Risiko ein atypisches KS
zu entwickeln haben Säuglinge in den ersten 6 Lebensmonaten!
Deshalb sollten auch Kinder mit persistierendem Fieber ungeklärter
Ursache, einer akuten Phase-Reaktion und einem nur inkompletten klinischen Bild von
Kawasaki-Syndrom (KS) im Zweifelsfalle intravenös mit Immunglobulin behandelt und einer
Echokardiographie zugeführt werden.
Obwohl die nach wie vor attraktive und plausible
Superantigenhypothese viele Fragen zu beantworten vermag, ist die endgültige
Beweisführung eines infektiösen Agens als Krankheitsursache des MCLS noch ausständig. |
Key-words:
Kawasaki syndrome, vaskulitis, acquired heart disease, intravenous immunoglobulin,
incomplete or atypical cases, superantigen |
Summary Kawaskai syndrome (KS) is an acute febrile multiorgan vasculitis
predominantly affecting children younger than 5 years. It was originally described in
Japan by Dr. Tomisaku Kawasaki in 1967. The illness is similiar to rare condition
previously called infantile polyarteritis. The most important complication of Kawasaki
syndrome (KS) is coronary arteritis.
Kawasaki disease has surpassed rheumatic fever as the leading cause
of acquired heart disease in children in developed countries.
The introduction of high-dose intravenous immunoglobulin in
combination with acetyl-salicylic acid treatment, within the first 10 days after the onset
of fever, has significantly reduced the prevalence of coronary artery abnormalities in
patients with Kawasaki syndrome. Early recognition and prompt treatment are therefore
critical. Unfortunately, in the absence of a diagnostic test the current definition of
Kawasaki syndrome (KS) is based on diagnostic criteria that use clinical signs and
symptoms that overlap with other illnesses. The clinical criteria do not identify every
case. Incomplete or atypical cases comprise between 10% and 45% of cases in published
studies. Many incomplete cases have only come to light because coronary artery aneurysms
have been found on Echocardiographie or at postmortem.
Therfore presumptive treatment should be started in any child with a
persistent fever, without other explanation, some of the clinical criteria of Kawasaki
syndrome (KS) and an acute phase response even if the diagnosis is uncertain. Such
patients should undergo imrnediate echocariography and then a repeat study 4-6 weeks after
the onset of illness.
The epidemiology of the disease strongly suggests an infectious
etiology, but no single agent has been implicated to the disease.
Whilst the superantigen hypothesis remains an attractive and
plausible explanation, definitive evidence for the theory is still awaited. |
EpidemiologieObwohl
das KS weltweit bei Kindern aller Rassen diagnostiziert wird, kommt es am häufigsten in
der japanischen Bevölkerung vor, mit einer Inzidenz von 5.000-6.000 Fällen pro Jahr in
Japan (entspricht 76/100.000 < 5a alten Kindern in Japan). In den Vereinigten Staaten
werden pro Jahr ca. 3.000 Patienten mit dieser Diagnose hospitalisiert. 80% aller
Patienten sind jünger als vier Jahre.
In den Vereinigten Staaten und Japan wurde von saisonalen
(Spätwinter und Frühling, weniger im Spätherbst) und örtlichen Epidemien berichtet.
InJapan wurde 1979, 1982 und 1985/86 eine epidemieartige Häufung
beobachtet.
In der Kinderinfektionsabteilung im Wilhelminenspital wurde im Jahr
1996 einmal, im Jahr 1997 und 1998 je zweimal die Diagnose MCLS gestellt. |
Klinik Typisch für das KS ist ein dreiphasischer Verlauf, wobei
die akute Phase der Krankheit mit hohem Fieber bis 40°C und einem
häufig toxischen Erscheinungsbild (stark reduzierter AZ, Irritabilität, beeinträchtigte
Bewußtseinslage) beginnt und ohne antiinflammatorische Therapie 1-2 Wochen
anhält (Abb. 2).
Abbildung 1: 12monatiges junges
Mädchen mit MCLS; seröse Konjunktivitis, Lacklippen, Polymorphes Exanthem |
Abbildung 2: typisch für
das MCLS ist hohes deutlich reduzierter AZ |
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In 90 % der Patienten beginnt eine seröse Konjunktivitis
kurz nach dem Fieberbeginn. Sie bezieht die Bulbusbindehaut mehr mit ein als die
Augenlidbindehaut. Die Blutgefäße der Bindehaut erscheinen gestaut und verbreitert. Es
finden sich keine eitrige Sekretion, kaum Schmerzen und kein Ödem. In 83% der Patienten
ist die Konjunktivitis mit einer Iridozyklitis (Spaltlampe) vergesellschaftet (Abb. 1 ).
Zu Veränderungen
der oralen Mucosa kommt es in 90% aller Fälle. Die Lippen
erscheinen kirschrot, trocken und aufgesprungen (ohne punktförmige Erosionen wie bei
Herpes Gingivostomatitis und ohne diffuse Erosionen wie beim Stevens-Johnson-Syndrom).
Häufig sieht man einen diffus geröteten Rachen ohne eitrige Beläge und eine
Erdbeerzunge (Abb. 3).
Ca. 90% aller Kinder entwickeln in den ersten Tagen der akut
fieberhaften Erkrankung ein polymorphes Exanthem, bevorzugt am Stamm
und den proximalen Extremitäten, aber auch generalisiert, das sowohl kleinfleckig als
auch großfleckig konfluierend sein kann, sowohl rein makulös (oder
Erythema-multiforme-artig) als auch erhaben, kaum aber vesikulös, pustulös oder bullös. |
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Abbildung 3:
Lacklippen und Erdbeerzunge bei einem 71/2 Jahre alten Mädchen mit MCLS |
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Eines der Frühsymptome des KS sind perineale Eruptionen
(in einer Studie fand sich in 67% ein blasses, fleckiges Erythem im Bereich des Perineums)
mit Beginn innerhalb der ersten sechs Tage (Abb. 5).
Das in den meisten Fällen vorhandene Erythem der Hand-
und Fußinnenflächen und Ödem der Hand- und
Fußrücken, mit einer diffusen, nicht selten schmerzhaften Schwellung der
Finger, beginnt gewöhnlich innerhalb einiger Tage nach Krankheitsbeginn (Abb. 4).
Abbildung 4: Schwellung
des Handrückens bei MCLS |
Abbildung 5: (nicht sehr
typisches), scarlatiniformes Exanthem bei MCLS mit Betonung der Leisten- und (hier nicht
sichtbar) Beginn in der Perinealregion |
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Abbildung 6: 2 Jahre alter Bub,
makulopapulöses Exanthem bei KS. Lacklippen leider nicht abgebildet |
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Am Ende der zweiten
Krankheitswoche beginnt die Haut der Finger und Zehenspitzen sich zu schälen. In der akuten Phase der Erkrankung wurde auch eine Rötung und Induration im
Bereich der BCG-Impfnarbe beobachtet.
Die Lymphadenopathie ist die am wenigsten häufige
Erscheinungsform des KS und tritt nur in 50- 75% der Patienten zu Krankheitsbeginn auf.
Sie betrifft üblicherweise die zervikalen LKN, kann häufig ein- oder beidseitig
auftreten. Die LKS sind derb und schmelzen nicht eitrig ein.
Die Diagnosekriterien sind noch einmal in Tabelle 1
aufgelistet. Zu beachten ist, daß die Symptome nicht alle gleichzeitig, sondern in einem
Zeitraum von bis zu 10 Tagen auch hintereinander auftreten können, und oft erst
retrospektiv komplett erfaßbar sind. |
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Mason und Takahashi haben die Häufigkeit der verschiedenen Symptome
beim typischen wie auch atypischen KS untersucht (Tab. 1a), welches Ergebnis zu der
Überlegung führen sollte, die Echokardiographie rechtzeitig in den diagnostischen
Prozeß mit einzubeziehen; da das klinische Bild mit vielen anderen Krankheiten (am
häufigsten Masern und Scharlach) verwechselt werden und außerdem oft nur bruchstückhaft
vorhanden sein kann.
Tabelle 1: Diagnosekriterien für das
MCLS |
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Diagnosekriterien für das
MCLS |
1. mehr als 5 Tage
lang anhaltendes hohes Fieber, das auf antibiotische Therapie nicht und
auf antipyretische Therapie schlecht anspricht, ohne andere Erklärung
2. Vorhandensein von mindestens
4 der 5 folgenden Symptome:
bilaterale nicht exsudative
- konjunktivale Injektion
eine der folgenden Veränderungen im
- Oropharynx:
aufgesprungene, injizierte Lacklippen, geröteter Rachen, Erdbeerzunge
akute, nicht eitrige
- zervikale Lymphadenopathie
- polymorphes Exanthem
eine der folgenden Veränderungen an den
- Extremitäten:
Erythem der Handflächen und/oder Fußsohlen, Ödem an Händen oder
Füßen,
periunguale Schuppung
atypisches Kawasaki-Syndrom
< 4 dieser Kriterien erfüllt
Koronararterienaneurysmen ( echokardiographisch) |
Tabelle 1a: Häufigkeit von Symptomen
beim typischen und atypischen Kawasaki Syndrom (KS) (nach Mason und Takahashi). |
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atypisches KS (25 Patienten) |
typisches KS |
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Fieber > 5 Tage
Konjunktivitis
SH.- Veränderungen
Exanthem
Extremitätenveränderungen
Adenopathie |
88%*
44%
52%
52%
56%
36% |
> 95%
88-90%
> 95%
> 95%
> 95%
50-80% |
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*3 Patienten hatten Fieber < 5 Tage, oder
kein Fieber |
Rückfallsquote:
Gelegentlich kann ein Patient eine zweite klinische Exazerbation mit neuerlichem Auftreten
von Fieber, Exanthem oder einer serösen Konjunktivitis erleben, nachdem sich diese
Symptome schon rückzubilden begonnen haben. Dies geschieht meist innerhalb einiger Wochen
nach Krankheitsbeginn, und geht mit einem erhöhten Risiko einher,
Koronararterienaneurysmen zu entwickeln. Die Wiederholung der Therapie mit Gammaglobulin
ist deshalb indiziert. In Japan wird von einer Rückfallsquote von 3,9% berichtet.
Andere mit dem KS assoziierte klinische Bilder:
Arthralgien und Arthritis betreffen eher die älteren Kinder in
ungefähr einem Drittel aller Patienten. Sie treten meist symmetrisch auf und können bis
zu zwei Wochen gelegentlich 3 Monate bestehen bleiben. Während der akuten Phase beteiligt
die Arthritis v.a. die kleinen Gelenke, während in der zweiten und dritten
Krankheitswoche v.a. große Gelenke betroffen sind. Neben der Arthritis gibt es auch
Einzelfallberichte über das Auftreten einer Myositis. Häufig findet
sich als Nebenbefund auch eine Urethritis mit steriler Leukozyturie,
sowie seltener eine aseptische Meningitis (mit einer milden
Liquorpleozytose bestehend aus mononukleären Zellen mit normalen Liquor-Glukose- und
EW-Spiegeln).
In Ausnahmefallen wurde von dem Auftreten eines sensorineuralen
Hörverlustes, zerebraler Krampfanfalle, Hirn- (V:a.N.facialis) oder peripherer
Nervenlähmungen berichtet.
Ein Hydrops der Gallenblase kann mit oder ohne
kolikartigen Schmerzen ablaufen. Des weiteren können eine Hepatosplenomegalie
sowie, relativ häufig Inappetenz, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen
auftreten. Als weitere Komplikationen wurden Aneurysmen großer peripherer
Arterien oder durch Thrombosen verursachte Infarkte verschiedener Organe
gesehen. |
Kardiale
Komplikationen Möglich sind das Auftreten
einer Peri-Myo-Endokarditis sowie einer koronaren Herzkrankheit mit den Folgen einer
kardialen Insuffizienz oder Arrhythmien. Sterben kann der Patient in der akuten Phase an
der Myokarditis, in der subakuten Phase an einem Herzinfarkt.
Eine Myokarditis kann innerhalb der ersten Woche nach Fieberbeginn
auftreten. Ein Perikarderguß wird gegen Ende der akuten Phase als Folge einer Peri-
und/oder Myokarditis gefunden. Der Erguß führt selten zu einer Herzbeuteltamponade und
bildet sich meist von selbst zurück.
Eine Herzinsuffizienz wird in der akuten Phase durch eine
Myokarditis und in der subakuten Phase, meist sekundär ischämisch bedingt, durch eine
koronare Herzkrankheit verursacht.
Veränderungen an den (vor allem großen) Koronararterien treten in
ca. 25% der Patienten auf, die nicht mit IVIG behandelt wurden. Aneurysmen der
Koronararterien werden mit Hilfe der Echokardiographie meist gegen Ende der ersten Woche
mit Gipfel um die dritte bis vierte Woche gefunden.
Selten kommt es zur Entwicklung einer Aorten- oder Mitralinsuffizenz (nach einer
Endokarditis, transienten Papillarmuskeldysfunktion oder MCI). Aneurysmen im Bereich der
Herzwand können sich schon früh im Krankheitsverlauf zeigen, jedoch teilweise wieder
zurückbilden. Isolierte Arrhythmien können zu Beginn wie auch im späteren
Krankheitsverlauf auftreten. Obgleich auch schwere Gefäßveränderungen
rückbildungsfähig sind, wurde über das Auftreten von Herzinfarkten und
Aneurysmenrupturen Wochen, Monate oder Jahre nach Krankheitsbeginn berichtet.
Die akute Phase wird von der subakuten Phase
gefolgt, die ungefähr 25 Tage lang anhält, während welcher Fieber,
Exanthem und Lymphadenopathie sich zurückbilden, aber eine gesteigerte Irritabilität,
Inappetenz und die seröse Konjunktivitis bestehen bleiben können. Während dieser Phase
können eine periunguale Schuppung der Finger- und Zehenspitzen, Arthralgien und
Arthritis, ein Gallenblasenhydrops wie auch palpable periphere Aneurysmen oder eine
myokardiale Dysfunktion sich ausbilden.
Die Rekonvaleszenz-Phase beginnt, wenn sich die
klinischen Symptome zurückgebildet haben, und dauert an, bis sich die
Blutsenkungsgeschwindigkeit normalisiert hat, üblicherweise bis 70 Tage nach
Krankheitsbeginn.
Von den Laborveränderungen (siehe Tabelle 2)
läßt sich, einzeln betrachtet, bei der Diagnosestellung des KS, abgesehen von einer
regelmäßig vorhandenen mäßigen Leukozytose, auch keine hundertprozentige Hilfe
erwarten, wie die Tabelle 2a zeigt. Eher typisch ist eine Kombination der verschiedenen
tabellarisch angeführten Befunde, sowie die Abwesenheit einer den schlechten klinischen
Zustand erklärenden anderen Erkrankung.
Tabelle 2: Laborveränderungen bei
MCLS |
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Laborveränderungen bei
MCLS |
Leukozytose mit Linksverschiebung
(82% aller Fälle)
Thrombozytose (in der akuten
Krankheitsphase oft noch normal, Spitzen- werte in der 2.-4. Krankheitswoche)
(normozytäre, normochrome) Anämie
Senkung ^ (bis zu 10 Wochen)
Akute-Phase-Proteine (CRP,
al-Antitrypsin) ^
In einer japanischen Studie hatten 53,8% aller Patienten mit KS und bis zu
63,9% aller Patienten zwischen 6 und 12 Monaten kein erhöhtes CRP!
Die Complementspiegel sind
meistens normal oder erhöht
ANA und RF sind negativ
Gesamt-Serum IgE ^ (auch beim
Stevens-Johnson-Syndrom und beim StilI-Syndrom)
sterile Leukozyturie (bis zu 75%
in der ersten Woche)
Liquor-Pleozytose
TA können auf das 2-3fache
erhöht sein, mit einem cholestatischen Profil (Bilirubin und AP ^)
|
Tabelle 2a: Häufigkeit von
Laborveränderungen beim Kawasaki Syndrom (KS) (nach Mason und Takahashi) |
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Leuko > 10.000/mm3 |
95% |
Leuko > 15.000/mm3 |
48% |
BSG > 20 mm/h |
60 - 96% |
CRP ^ |
36,1- 46,2% |
Anämie |
76% |
Thrombozyten > 450.000/mm3 |
47- 86% |
GOT > 50 U/I |
31- 43% |
Leukozyturie |
53% |
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EKG-Veränderungen: treten in über der Hälfte
aller Patienten mit MCLS auf: verlängertes PR-Intervall, Q- Wellen, unspezifische
ST-T-Wellen-Veränderungen, links-ventrikuläre Hypertrophie, ventrikuläre Arrhythmien.
Eine Echokardiographie sollte bei allen Patienten
mit MCLS vor dem 7. Krankheitstag und 6-8 Wochen später, bei kleineren Säuglingen und
anderen Risikopatienten eventuell schon früher (nach 2-3 Wochen) durchgeführt werden.
Wenn mit Hilfe der zweidimensionalen Echokardiographie kein
Aneurysma darstellbar ist, so ist auch das Vorhandensein einer Stenose äußerst
unwahrscheinlich und eine weitere Diagnostik in der Regel nicht indiziert.
Kinder mit normalen Herzechos oder nur kleinen Aneurysmen, die sich
innerhalb von sechs Monaten zurückbilden, benötigen keine invasiven Nachuntersuchungen.
Kinder, deren Aneurysmen 6 Monate nach Diagnosestellung persistieren, sollten 6-12 Monate
nach Erkrankungsbeginn angiographiert werden, um Stenosen aufzudecken.
Solche mit Riesenaneurysmen, Klappendefekten oder Ischämiezeichen
müssen früher angiographiert werden. In den Kontrollen dieser letzten Patienten kann
auch eine Fahrradergometrie und mehr noch eine Dobutamin-Stress-Echocardiographie (vor
allem bei sehr kleinen Kindern) sowie eine Thallium-Szintigraphie in der Aufdeckung von
Ischämien hilfreich sein.
Als Risikofaktoren für die Entwicklung von
Koronararterienaneurysmen oder Thrombosen gelten: ein typisches, komplettes
klinisches Bild, ein Erkrankungsrezidiv, das männliche Geschlecht, ein Alter unter einem
Jahr und über sieben Jahren, eine Tachykardie (mittlere 24h-HF), ein Komplementverbrauch
[CHSO, C3, C4-Abnahme und C3d ( -Komplementspaltprodukt) -Zunahme], eine Thrombozytopenie
(Fibrinogenabnahme, Fibrinspaltproduktezunahme), ein hohes CRP und hohe
Leukozytenzahlen (beides v.a. bei Kindern im ersten Lebensjahr), ein niedriger
Serumkaliumspiegel, sowie eine späte oder zu niedrig dosierte Gabe von
intravenösem Immunglobulin. |
Immunpathogenese des Kawasaki-Syndroms Die Ursache der Erkrankung ist nach wie vor unbekannt.
Für einen Infektionserreger als Auslöser des MCLS spricht:
1. akute, selbst limitierte Natur der Erkrankung
2. saisonales Auftreten
3. geographisch gehäuftes Auftreten
4. altersbezogenes Auftreten (Mangel an protektiven Ak?)
5. das Krankheitsbild hat große Ähnlichkeit mit bakteriellen toxinmediierten
Erkrankungen wie das TSS |
Superantigene Die Superantigenhypothese versucht die beim KS
anzutreffenden immunologischen Veränderungen dadurch zu erklären, daß im Falle einer
angenommenen Stimulation des Immunsystems durch Superantigene die physiologischerweise
sehr spezifische (und deshalb auf wenige T-Zellen beschränkte) Antigenerkennung durch
T-Zellen unspezifischer erfolgt, sodaß ein Superantigen von einer ungewöhnlich großen
Zahl von T-Zellen als Antigen erkannt werden kann.
Der Terminus Superantigen beschreibt eine Gruppe von Antigenen, die
sich in verschiedener Hinsicht von typischen Protein- oder Peptid-Antigenen unterscheiden.
Es sind zwei Arten von mikrobiellen Superantigenen bekannt: T-Zell- Superantigene und
B-Zell-Superantigene.
Eine mögliche Wirkung als T-Zell-Superantigen wird
angenommen von: Staphylococcus aureus (für das KS am
besten untersucht): pyrogene Toxine, Enterotoxine, exfoliatives Toxin A und B, Toxic Shock
Syndrome Toxin 1; pyrogene Toxine, M-Protein, Streptokokken-Superantigen SSA, mitogener
Faktor; Yersinia pseudo-tuberculosis, Yersinia enterocolitica; Clostridium
perlringens; Pseudomonas aeruginosa; Mycobacterium tuberculosis; Toxoplasma gondii;
Mycoplasma arthritidis; Streptokokken der Gruppe A, Tollwut-Virus; CMV; EBV.
T-Zell-Superantigene vermögen eine große Zahl von T-Zellen
(unspezifisch) zu stimulieren, indem sie:
- sich einerseits an bestimmte AS-Stellen außerhalb der
Peptid-Antigenbindungsstelle auf MHC-Klasse-ll-Molekülen (auf
antigenpräsentierenden Zellen) binden können;
(T-Zellen können Antigene mit Hilfe ihres T-Zell-Rezeptors nur dann
als solche erkennen, wenn diese der T-Zelle gemeinsam mit körpereigenen MHC-Molekülen
auf der Oberfläche der antigenpräsentierenden Zelle angeboten werden. )
- und andererseits auch die Erkennung von Superantigenen durch
den T- Zell-Rezeptor untypisch ist.
Die Antigenerkennung durch T-Lymphozyten erfolgt über den
T-Zell-Antigenrezeptor, welcher aus zwei unterschiedlichen polymorphen Glykoproteinen
gebildet wird. Die vier bekannten Antigenrezeptorketten (alpha, beta, gamma, delta) bilden
auf der T-Zell-Oberfläche alpha/beta oder gamma/delta-Heterodimeren. Eine einzelne
T-Zelle exprimiert ca. 30.000 Antigenrezeptoren eines Typs (alpha/beta in der Mehrzahl der
T-Zellen oder gamma/delta in 5-15% aller T-Zellen) und einer einzigen Spezifität. Der
extrazelluläre Abschnitt der Antigenrezeptorketten besteht (wie bei den Immunglobulinen)
aus einer variablen und einer konstanten Region, wobei die variable Region der beiden
Ketten der spezifischen Antigenerkennung dient. Die variable Region der
alpha-Kette wird durch je ein Gen aus zwei Gen-Familien (den 70
Variablen [V-] und 61 Joining [J-] Gensegmenten) auf Chromosom 14
kodiert, während für die variable Region der ß-Kette je ein Gen aus drei
Gen-Familien (52 V-, 2 Diversity [(D-)], und 13 J-Gene) auf Chromosom 7
im humanen Genom zur Auswahl bereitsteht.
Im Falle eines T-Zell-Superantigens sind für die Spezifität der
Antigenerkennung durch den T-Zell-Rezeptor ausschließlich die V-Gene der
variablen Region der ß-Kette, nicht aber die übrigen (D- und J-) Gene der variablen
Region der ß-Kette oder die (V- und J- ) Gene der variablen Region der alpha-Kette
verantwortlich.
Deshalb wird ein T-Zell-Superantigen von praktisch allen T-Zellen
als Antigen erkannt, die ein bestimmtes spezifisches Vß-Segment auf ihrem T-Zell-Rezeptor
tragen, unabhängig davon, wie die restliche ß-Kette oder die alpha-Kette ihres
T-Zell-Rezeptors zu dem Antigen paßt.
Im Gegensatz zu Superantigenen benötigen normale Peptid-Antigene
alle 5 variablen Elemente der alpha- und ß-Kette des T-Zell-Rezeptors zur optimalen
T-Zell-Erkennung und stimulieren dadurch nur eine begrenzte Zahl von T-Zellen.
Beim KS kommt es vor allem zu einer Zunahme Vß2-positiver T-Zellen
(wie auch beim Toxic Shock Syndrome), welcher Befund gut zu der These einer
Superantigen-Stimulation des Immunsystems bei diesen beiden Krankheiten passen würde.
In obduzierten Patienten mit MCLS haben sich ebenso im Myokard wie
auch in Koronararterienaneurysmen eine selektive Expansion von TCRßV2+T-Zellen sowohl in
CD4+ als auch in CD8+ -T-Zell-Myokard-Infiltraten finden lassen. Leider haben andere
Studien solche Veränderungen nicht finden können. Es ist unklar, ob diese
widersprüchlichen Ergebnisse auf methodologischen Unterschieden, auf unterschiedlichen
Krankheitszeitpunkten, zu denen die Untersuchungen durchgeführt wurden, oder auf ein
konventionelles Antigen statt eines Superantigens als Krankheitsauslöser beruhen.
Die uneingeschränkte T-Zell-Aktivierung führt zur gesteigerten
Freisetzung von Zytokinen, wie Tumornekrosefaktor-alpha, und vielen anderen mit den
Folgesymptomen einer ausufernden, sich selbst unterhaltenden Entzündungsreaktion (Fieber
bis kardiogener Schock).
Es scheint, daß das KS nicht von einem einzigen, sondern von
verschiedenen bakteriellen, viralen oder parasitären Toxinen getriggert werden kann,
vielleicht auch von einem ubiquitären infektiösen Agens, dem der Mensch im Laufe seines
Lebens regeImäßig ausgesetzt ist und wogegen er sich früh in der Kindheit eine
Immunität erwirbt. Möglicherweise befällt dieses Krankheitsbild vor allem deshalb
Kinder zwischen einem halben und vier Jahren, weil es dieser Altersgruppe an adäquaten
protektiven Ak. mangelt. Bei der Krankheitsentstehung scheint aber auch eine genetische
Disposition eine Rolle zu spielen, wie die größere Häufigkeit des MCLS bei Kindern
japanischer Eltern unabhängig von ihrem Wohnort sowie die Häufung der HLA-Antigene Bw22,
B22, B22J2 in Japan und Bw51 bei europäischen Patienten mit MCLS vermuten läßt.
Immunologisch findet sich eine ausgeprägte
Aktivierung von B- und T-Zellen mit einer deutlichen Vermehrung von CD4-positiven T-Zellen
und einer Erhöhung der CD4/CD8-Ratio.
Des weiteren kommt es während der akuten Krankheitsphase zu einer
Zunahme der Serum-Zytokinkonzentrationen, insbesondere von IL-1, lösl. IL2-Rezeptor,
IL-6, TNF-alpha und IFN-gamma, wie auch von CD23.
Als weiteres zusätzliches Charakteristikum findet sich während der
ersten 10 Tage der akuten Phase eine Vermehrung des Serum-IgE, von IgM und
Akute-Phase-Proteinen. Als Besonderheit konnten IgM nachgewiesen werden, die mit
Interferon-gamma, IL-I beta oder TNF-alpha vorbehandelte Endothelzellen zu lysieren
vermögen.
Die pathogenetische Rolle ebenfalls gefundener zirkulierender
Immunkomplexe bleibt vorerst unklar.
Bei schwerem Verlauf kommt es zu einem Verbrauch von Komplement mit
Erniedrigung von C3 und C4 und Erhöhung des Spaltproduktes C3d. Die initiale
Gefäßläsion im KS geht mit einer Aktivierung der Gefäßendothelzelle
einher, die zur Expression von Leukozyten-Adhäsionsmolekülen führt,
welche die Bildung von Zytokinen induzieren und zur Infiltration
von aktivierten CD4+ und CD8+ T-Zellen genauso wie Monozyten/Makrophagen
führen. Im peripheren Blut steigt die Zahl aktivierter T- und B-Zellen, Monozyten und
Makrophagen.
Die Wirkung der IVIG beim KS dürfte über darin enthaltene
spezifische neutralisierende Antikörper gegen Superantigen-Toxine und damit bewirkte
Reduzierung der zytokininduzierten Endothelzellaktivierung zu suchen sein. |
Differentialdiagnosen Urethritis, Enteritis oder meningeale Reizung können lokalisierte
bakterielle oder virale Infekte vortäuschen.
Virusinfekte wie EBV-Infektion, Masern, Adeno- oder
Influenzavirusinfekte, Scharlach, akutes rheumatisches Fieber, Staphylokokken oder
Streptokokken verursachtes Toxic Shock Syndrome, Leptospirose, JRA, Rocky Mountain spotted
fever, Erythema multiforme, Drug reaction, Stevens-Johnson-Syndrome.
Am ehesten macht die Abgrenzung der viszeralen Form der juvenilen
rheumatoiden Arthritis, des Still-Syndroms, Probleme.
Bei dieser Erkrankung tritt jedoch keine konjunktivale Injektion und
keine so ausgeprägte zervikale Lymphadenopathie auf, das Exanthem ist flüchtig und
diskret, Palmar und Plantarerythem so wie Erdbeerzunge und Lacklippen fehlen in der Regel,
und Koronaraneurysmen oder Herzinfarkte werden nicht beobachtet. |
Therapie wird in Tabelle 3 beschrieben.
Obwohl die parenterale Gammaglobulintherapie generell als sicher
gilt, wurden als gelegentliche Nebenwirkungen beschrieben: Anaphylaxie, Schüttelfrost,
Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, Immunhämolyse, aseptische Meningitis, Serumkrankheit,
Hepatitis C-Virusinfektion.
Das Ansprechen auf die Gammaglobulintherapie ist meist dramatisch.
Ist der Patient 48h nach der Verabreichung fieberfrei, bzw. im Allgemeinzustand wesentlich
gebessert, wird die Gabe in derselben Dosis wiederholt.
Therapie |
Akute Phase:
IVIG,2 g/kg über 6-12 h als eine ED
Aspirin, 80-100 mg/kg/Tag in 4 ED bis zum Tag 14, wenn afebril
Rekonvaleszenzphase bei unkompliziertem KS:
Aspirin, 3-5 mg/kg einmal täglich für 6-8 Wochen
Für Patienten mit
Koronararterienbeteiligung:
Aspirin, 3-5 mg/kg einmal täglich, solange Aneurysmen bestehen
Dipyridamol, 1 mg/kg/Tag bei bestimmten Patienten
Mit Thrombosen:
Antikoagulation und oder Fibrinolyse
Mit chron. myokardialer Ischämie:
PTCA, Bypass-Operation, HTX
Bei Relaps oder Rezidiv:
die gleiche Therapie wie bei Ersterkrankung |
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Prognose Die Letalität des MCLS wurde ursprünglich mit 1-2% angegeben, beträgt zur
Zeit in Japan aber nur noch 0,4%. Die glücklicherweise seltenen
Riesenkoronararterienaneurysmen mit einem DM von > als 9 mm (1% aller Patienten) haben
nach wie vor eine ernste Prognose. Von diesen Patienten entwickeln fast die Hälfte eine
Stenose oder komplette Obstruktion. 2/3 der Patienten mit Stenose entwickeln einen
Herzinfarkt. Im Gegensatz zu Riesenaneurysmen bilden sich kleine oder mittlere Aneurysmen
großteils wieder vollständig zurück, wobei die Sorge bestehen bleibt, ob diese
Koronararterien nicht auch nach der Aneurysma-Rückbildung abnormal bleiben.
Suzuki et al. untersuchten 23 Patienten in einem Follow-up mit
wiederholten Angiographien und intravaskulärem Ultraschall, um die Dicke der Intima und
Media der Arterienwand zu messen.
Eine signifikante Verdickung der Intima und Media wurde sowohl im Bereich von Aneurysmen
als auch von zurückgebildeten Aneurysmen gefunden.
Ebenso war die Reaktivität der Koronararterien auf Nitroglyzerin
oder Dipyridamol im Bereich bestehender wie ehemaliger Aneurysmen reduziert. Solche
Ergebnisse führen zu Überlegungen, ob diese verdickten und wenig reagiblen Arterien
nicht gefährdet sein könnten, später eine Arteriosklerose mit allen Spätfolgen zu
entwickeln. Welche Frage zu klären einer zukünftigen verstärkten Zusammenarbeit
zwischen Pädiatern und Internisten überlassen bleibt. |
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Anschrift des Verfassers:
Dr. W. Formanek
Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde mit Infektionskrankheiten, Wilhelminenspital
A-1171 Wien, Montleartstraße 37 |
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