Resistenzlage
bei Streptococcus pneumoniae in Österreich
In der großen
österreichweiten Studie 1999/2000 wurde bei Streptococcus
pneumoniae eine Penicillin-Resistenz von 6% gefunden, die Erythromycin-Resistenz
lag bei 10%, die Tetrazyklin-Resistenz bei 7%. Die zweite große
Studie 2000/2001 erbrachte eine Penicillin-Resistenz, Erythromycin-Resistenz
und Tetrazyklin-Resistenz von jeweils 10%.
Lässt man
den besonders hohen Wiener Wert unberücksichtigt, dann ergibt
sich für 1999 eine Penicillin-Resistenz von 4%, eine Erythromycin-Resistenz
von 6% und eine Tetrazyklin-Resistenz von 6% und damit ein deutlicher
Anstieg der Resistenzen im Jahr 2000.
Sowohl bei Kindern
als auch bei Erwachsenen kam es in den letzten Jahren bei Pneumokokken
zu einem bedeutenden Anstieg sowohl der Penicillin- als auch der
Erythromycin- und der Tetrazyklin-resistenten Stämme. Während
1999 alle gefundenen resistenten Stämme gegen Penicillin nur
mäßig resistent waren, fanden sich 2001 dabei bereits
hochresistente Stämme. 1999 waren aus Isolaten von invasiven
Infektionen keine resistenten Stämme nachzuweisen, wohl aber
aus Isolaten aus dem Respirationstrakt. Im Gegensatz dazu waren
2001 24% der aus invasiven Infektionen isolierten Stämme hochresistent
gegen Penicillin. Die Erythromycin-Resistenz lag bereits bei 12%,
auch die Tetrazyklin-Resistenz und die Clindamycin-Resistenz waren
deutlich höher. Zusätzlich stieg die Zahl multipel resistenter
Stämme in den letzten Jahren deutlich. Während 1999 bei
Kindern aus invasiven Infektionen keine multipel resistenten Stämme
isoliert werden konnten, lag der Anteil 2001 bei 11% und bei 6%
aus Isolaten aus dem Respirationstrakt.
Bei Makrolid-resistenten
Streptococcus-pneumoniae-Stämmen wurde ein Verhältnis
von erm-Genen zu mef-Genen von 53:47 ermittelt. Zahlreiche
Pneumokokken, die gegen 14- und 15-gliedrige Makrolide resistent
sind, waren daher auf das 16-gliedrige Josamycin empfindlich. Denn
dieses ist vom mef-Gen-codierten Resistenzmechanismus nicht
betroffen.
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